Heute schon was selbst gemacht?

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dani89 Avatar

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Die Idee: ein Jahr lang alles selber machen. Das klingt soweit recht simpel, wird schließlich nicht so schlimm sein, sich einen Pullover zu stricken und mal ein Brot zu backen. Aber wie viele Brote sind das dann im ganzen Jahr? Und was isst man in der Zeit jeden Tag aufs Brot? Was so einfach dahergesagt scheint, entwickelt sich so nach genaueren Überlegungen schnell zu einem Mammutprojekt, welches in erster Linie Ausdauer erfordert. Susanne Klinger, die Autorin des Buches „Hab ich selbst gemacht“, ließ sich dennoch von ihrem Vorhaben nicht abschrecken und startete so den ultimativen Selbstversuch und brachte ihre Erlebnisse und Ergebnisse dabei zu Papier. So kann der Leser vom ersten Brot über die effektive Nutzung des Gartens bis hin zum selbstgeschneiderten Kleid all ihre kleinen und großen Einzelprojekte gespannt nachverfolgen.

Das Buch ist dabei zunächst in die Jahreszeiten, beginnend mit dem Winter, und anschließend quasi in Tagebucheinträge unterteilt. Der Schreibstil der Autorin ist dabei recht angenehm und flüssig zu lesen, die Kapitel grundsätzlich weder zu lang noch zu kurz. Neben den konkret brauchbaren Tipps und Rezepten, die man diesem Buch entnehmen kann, hat mir die Tatsache besonders gut gefallen, dass sich hinten ein Anhang befindet, wo die während des Projektes genutzten Quellen thematisch geordnet aufgelistet sind.

Insgesamt handelt es sich bei „Hab ich selbstgemacht“ um einen gut gelungenen Erfahrungsbericht über die interessante Umsetzung einer extremen Idee. Auch ich freue mich mal über ein selbstgebackenes Brot; ein Szenario, in dem ich dies aber unumgänglich Woche für Woche machen muss, ist für mich fast unvorstellbar, so sehr es mir gelegentlich auch Spaß macht. Dass sich jemand einer solchen Herausforderung stellt und sie dabei dann auch noch (vom einen oder anderen zwangsläufigen Rückschlag mal abgesehen) relativ gut meistert, finde ich bewundernswert.