Unausgegoren

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murksy Avatar

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Ein Buch, das ein sehr aktuelles Thema aufgreift. Cyberwar, Hackerattacken, eine Gefahr, die weder abstrakt, noch unwahrscheinlich ist, wie die neuesten Ereignisse zeigen. Also hätte daraus viel werden können. Das klischeehafte Cover, mit einer aufreizend gekleideten Frau, die vor einer Gruppe Männer mit leuchtenden Augen flieht, hat mich zunächst nicht abgeschreckt. Doch leider bin ich beim Lesen des Buches mehr und mehr bestätigt worden, dass dieses Cover leider doch die Qualität der Geschichte widerspiegelt. Kleiner Funfact dazu: Die Frau auf dem Cover hat neben den offensichtlich herausgehobenen Reizen an der linken Hand sechs Finger. Das kann passieren. Aber während der Lektüre des Buches werden Satzpassagen und kurze Handlungsstränge wiederholt. Da werden natürlich Befürchtungen geschürt, dass das Buch nicht ganz alleine der Feder des Autors entspringt. Ich habe einfach mal den Versuch gestartet und über ein KI-Programm eine Geschichte mit den Schlagwörtern Hacker, cyberwar etc. generiert. Allzu viel Unterschied zu dem gelesenen Buch konnte ich nicht feststellen. Der abgehackte Schreibstil, oftmals nur Schlagwörter, keine Sätze, soll möglicherweise die atemlose Jagd nach den Bösewichten verdeutlichen. Es könnte aber auch einfach nur zeigen, dass wenig Aufmerksamkeit in das Schreiben des Buches gesteckt wurde. Nur zwei Beispiele, warum ich dieser Meinung bin. Auf Seite 84 ist zu lesen „The air was colder than outside-dry, metallic…“, auf Seite 86 steht beinahe gleich „The air was colder here-dry, pressurized…“. Auf Seite 105 „Carl swore under his breath“, auf Seite 114 exakt der selbe Wortlaut. Und solche Auffälligkeiten ziehen sich durch das dünne Buch, das, nur nebenbei in Polen gedruckt wurde, durch eine Sparte eines sehr großen Online-Shops, der mit dem großen A.
Zur Handlung des Buches gibt es auch nicht viel zu berichten. Die übliche Hacker-Story vom Code, der sich verselbstständigt und eine weltweite Bedrohung darstellt. Es gibt die üblichen Verdächtigen und es gibt jede Menge Logiklücken. Und um das Ganze noch abzuschließen, ist das Buch Teil eins einer Trilogie. Egal wer, mit Hilfe welcher Mittel, das Buch geschrieben hat, es ist unausgegoren, klischeehaft, vorhersehbar und zu unlogisch, um zu begeistern. Durch den minimalistische Stil ist das Englische zwar leicht zu lesen, die fehlenden Erklärungen bei Abkürzungen und Fachbegriffen, erschweren das Verständnis allerdings. Die Fortsetzung werde ich mir nicht antun und das Buch wird zumindest über das Recycling einen gewissen Nährwert haben.


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