Düsterer Thriller

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misspider Avatar

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Passender könnte der Schauplatz für die kriminellen Machenschaften nicht sein: eine dreckige Müllkippe, auf der Mordopfer illegal entsorgt werden. Umso überraschender fand ich die Tatsache, dass Hades, der Herrscher über dieses makabere Reich der Toten, so etwas wie Moral und Ehre empfindet. Als nämlich ein Mann mit Kinderleichen auftaucht, ist Hades alles andere als erfreut über seinen neuen Auftrag... Die erste Szene des Buches kommt reichlich abgebrüht daher, und man bekommt sofort ein Gefühl für die knallharte, düstere Tonart des Romans. Die Einführung der Kommissare mit dem kleinen Geplänkel auf dem Revier wirkt da eher wie eine kurze Verschnaufpause - aber man ahnt schon dass diese nicht von Dauer sein wird.

Was einem der Autor hier serviert, ist überraschend und anders. Wer hat sich bei einem Krimi bisher schon groß Gedanken darüber gemacht, wie Opfer aus Mordanschlägen scheinbar spurlos verschwinden können?! Dieser Teil wird meistens ausgeblendet - Hades jedoch bietet ein sehr konkretes Szenario zur Lösung dieses "Problems". Ich bin gespannt mehr über Hades und seinen zwiespältigen Charakter zu erfahren, denn obwohl er genau wie seine Auftraggeber auf der falschen Seite des Gesetzes steht, ringt er dem Leser gleich zu Anfang auch ein paar Sympathiepunkte ab.