Aufrüttelnder Roman
„Halbe Leben“ von Susanne Gregor ist ein Roman, der mit großer erzählerischer Dichte und emotionaler Wucht die unsichtbare Arbeit von Frauen thematisiert – insbesondere jene von Migrantinnen in der Care-Arbeit. Im Mittelpunkt steht Paulína, eine slowakische Pflegerin, die in einem österreichischen Haushalt arbeitet, und Klara, die erfolgreiche Tochter ihrer pflegebedürftigen Mutter. Gregor erzählt nicht nur von diesen beiden Frauen, sondern von einer ganzen Gesellschaft, die auf der stillen Arbeit von Frauen wie Paulína aufbaut, ohne ihr genügend Wertschätzung entgegenzubringen.
Die Figuren sind nuanciert gezeichnet: Paulína kämpft mit der Entfremdung von ihren eigenen Kindern, während sie in einer fremden Familie als „guter Geist des Hauses“ fungiert. Klara hingegen steht für ein Leben, in dem Care-Arbeit eine Selbstverständlichkeit ist – aber nur, solange sie nicht selbst dafür zuständig ist. Besonders eindrücklich ist die Figur von Jakob, Klaras Ehemann, der sich in einer Mischung aus Bequemlichkeit und Selbstmitleid in die familiären Strukturen fügt und dabei die emotionale Last weiter auf die Frauen in seinem Umfeld verteilt.
Der Roman überzeugt nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch. Gregor schreibt klar, präzise und gleichzeitig mit einer Intensität, die einen oft atemlos zurücklässt. Die sich zuspitzende Dynamik zwischen den Frauen entfaltet eine beklemmende Sogwirkung, die sich bis zum dramatischen Höhepunkt in den Bergen steigert – eine Szene, die das ganze Buch überschattet. Die zentrale Frage bleibt: Wer trägt Schuld am tragischen Ausgang? Oder ist es vielmehr eine Konsequenz der gesellschaftlichen Strukturen, in die diese Frauen gedrängt wurden?
„Halbe Leben“ ist ein aufrüttelnder Roman über soziale Ungleichheit, über Fürsorge, die oft ausgenutzt wird, und über das unaufhörliche Hamsterrad, in dem sich Frauen zwischen Arbeit, Familie und Erwartungshaltungen bewegen. Ein Buch, das lange nachhallt und unweigerlich die Frage aufwirft, wer unsere Gesellschaft eigentlich am Laufen hält – und zu welchem Preis.
Die Figuren sind nuanciert gezeichnet: Paulína kämpft mit der Entfremdung von ihren eigenen Kindern, während sie in einer fremden Familie als „guter Geist des Hauses“ fungiert. Klara hingegen steht für ein Leben, in dem Care-Arbeit eine Selbstverständlichkeit ist – aber nur, solange sie nicht selbst dafür zuständig ist. Besonders eindrücklich ist die Figur von Jakob, Klaras Ehemann, der sich in einer Mischung aus Bequemlichkeit und Selbstmitleid in die familiären Strukturen fügt und dabei die emotionale Last weiter auf die Frauen in seinem Umfeld verteilt.
Der Roman überzeugt nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch. Gregor schreibt klar, präzise und gleichzeitig mit einer Intensität, die einen oft atemlos zurücklässt. Die sich zuspitzende Dynamik zwischen den Frauen entfaltet eine beklemmende Sogwirkung, die sich bis zum dramatischen Höhepunkt in den Bergen steigert – eine Szene, die das ganze Buch überschattet. Die zentrale Frage bleibt: Wer trägt Schuld am tragischen Ausgang? Oder ist es vielmehr eine Konsequenz der gesellschaftlichen Strukturen, in die diese Frauen gedrängt wurden?
„Halbe Leben“ ist ein aufrüttelnder Roman über soziale Ungleichheit, über Fürsorge, die oft ausgenutzt wird, und über das unaufhörliche Hamsterrad, in dem sich Frauen zwischen Arbeit, Familie und Erwartungshaltungen bewegen. Ein Buch, das lange nachhallt und unweigerlich die Frage aufwirft, wer unsere Gesellschaft eigentlich am Laufen hält – und zu welchem Preis.