Bedrückend

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claudiamagnus Avatar

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Klara ist eine schreckliche Person. Das hab ich mir quasi auf jeder Seite gedacht. Klar, sie hat ihre Mutter bei sich aufgenommen, aber gewollt hat sie das nicht wirklich. Sie hat eine Tochter, die sie nicht zu mögen scheint bzw. die sie nicht interessiert, ihr Mann ist eben auch da. Eigentlich ist ihr nur ihre Karriere wichtig. Verständlich, aber dann hat sie das falsche Leben gewählt. Und diese Wahl und Unzufriedenheit zeigt sich so oft negativ.

Machtmissbrauch ist eines der Themen, das durch Klara deutlich wird. Zwar ist es eher subtil aber die Art und Weise wie Klara und Jakob Paulina emotional manipulieren und ihre Bedürfnisse ignorieren, hat mich wahnsinnig wütend gemacht.

Das Thema des Pflegens ist ein wichtiges. Ich mag es, wie Paulína sich um Irene kümmert. Wie sie sie nicht zum Pflegefall macht. Ich mag es auch, dass durchaus auch eine andere Seite zu der Pflege durch Familie aufgezeigt wird, denn die gibt es und die ist legitim. Aber Klara und ihre Darstellung haben mir leider durch die Bank weg so ein schlechtes Gefühl geben, dass ich mich im Buch einfach nicht verlieren konnte, weil ich Klara nur anschreien wollte.

Auch geht es um Alleinerziehende. Wie schwierig es ist sich zerteilen zu müssen, für Kinder mit wenig Geld zu sorgen. Entscheidungen und Kompromisse treffen zu müssen und dabei sich selbst zu verlieren.

Bedrückend geschrieben hat die Autorin das geschafft, was sie bestimmt auch erreichen wollte, sie hat zum nachdenken angeregt.