Eindrucksvoll

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Susanne Gregors Roman "Halbe Leben" erzählt die Geschichte von Klara, einer Geschäftsfrau, und Paulina, einer slowakischen Altenpflegerin. Ihre Beziehung scheint durch ein klares Machtgefälle bestimmt, doch bald zeigt sich, wie ähnlich ihre Lebensrealitäten sind.

Der Roman beginnt mit einem tragischen Ereignis und entrollt die Geschichte rückwärts, was die Spannung hochhält. Die Leserinnen und Leser tauchen tief in die Gedankenwelt der Figuren ein.

Besonders eindrücklich ist der Blick auf Macht und Abhängigkeit. Beide Frauen kämpfen mit gesellschaftlichen Erwartungen und persönlichen Unsicherheiten. Während Klara trotz finanzieller Unabhängigkeit oft fremdbestimmt wirkt, ist Paulina hin- und hergerissen zwischen zwei Welten.

Gregor schreibt klar und einfühlsam, ohne die harten Realitäten zu beschönigen. "Halbe Leben" regt zum Nachdenken über soziale Gerechtigkeit, Pflegearbeit und Selbstbestimmung an. Ein bewegendes Buch, das sich leicht liest und nachwirkt.