Frauen-Schicksale
Im Mittelpunkt von Susanne Gregor Roman stehen zwei Frauen: Die erfolgreiche Architektin Karla, die ihren Beruf liebt und diesen nicht der Care-Arbeit opfern will, als ihre Mutter pflegebedürftig wird. Daher engagiert sie Paulina, eine alleinerziehende Mutter aus der Slowakei, die eine immer größere Bedeutung für die Familie gewinnt, aber dafür ihre Söhne immer für 14 Tage allein lassen muss. Zuerst steht der Unterschied zwischen diesen beiden Lebensentwürfen im Vordergrund: einerseits die wohlhabende Karla, die ihr Leben nach ihren Vorlieben gestalten kann, und andererseits Paulina, die aus ökonomischer Not die Hälfte ihrer Zeit ganz in den Dienst der fremden Familie stellt und darüber die Verbindung zu ihren Söhnen verliert.
Doch im Laufe des Romans wird die Schilderung der Schicksale immer vielschichtiger: Auch die Biografien der Großeltern werden zum Thema und erweisen sich als Ursache für die Verhaltensweisen und Lebensentscheidungen. So ist offenbar jede der beteiligten Frauen ein Opfer ihrer Geschichte und verstrickt sich immer mehr in die Zwänge der Umstände und verliert ihre Handlungsautonomie.
Diese Getriebenheit und wachsende Verzweiflung spiegelt sich in den wortgewaltigen Schilderungen ihrer Gedanken (und Demenzphantasien) genauso wie in den langen unübersichtlichen Kapiteln, die uns Leser genauso in den Strudel der Ereignisse reißen wie die Protagonistinnen. So bleiben wir am Ende entsetzt zurück und fragen uns (wie Paulina), wo der Zeitpunkt gewesen wäre, das Unheil noch abzuwenden.
Ein faszinierender und zugleich verstörender Roman!
Doch im Laufe des Romans wird die Schilderung der Schicksale immer vielschichtiger: Auch die Biografien der Großeltern werden zum Thema und erweisen sich als Ursache für die Verhaltensweisen und Lebensentscheidungen. So ist offenbar jede der beteiligten Frauen ein Opfer ihrer Geschichte und verstrickt sich immer mehr in die Zwänge der Umstände und verliert ihre Handlungsautonomie.
Diese Getriebenheit und wachsende Verzweiflung spiegelt sich in den wortgewaltigen Schilderungen ihrer Gedanken (und Demenzphantasien) genauso wie in den langen unübersichtlichen Kapiteln, die uns Leser genauso in den Strudel der Ereignisse reißen wie die Protagonistinnen. So bleiben wir am Ende entsetzt zurück und fragen uns (wie Paulina), wo der Zeitpunkt gewesen wäre, das Unheil noch abzuwenden.
Ein faszinierender und zugleich verstörender Roman!