Hat Potential

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brisi Avatar

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Der Roman ist sehr verstörend und geht unter die Haut.
Es geht um Klara eine erfolgreiche Architektin, die in
Österreich mit ihrem Mann und ihrer zehnjährigen Tochter
lebt. Klara arbeitet viel und die Tochter hat ihre Mutter hauptsächlich
aufgezogen. Jetzt ist ihre Mutter nach Schlaganfällen gebrechlich und
kann nicht mehr alleine leben. Da sie sich weigert, in ein Pflegeheim
zu gehen, suchen sie nach einer anderen Lösung. Über eine Agentur
kommt Pauline zu ihnen. Eine slowakische Krankenschwester, die Zugang
zu Klaras Mutter findet und die Pflege übernimmt. Bald macht sie sich
unentbehrlich und ihr werden immer mehr Aufgaben von der gutsituierten
Familie übertragen.
Pauline lässt aber in der Slowakei zwei halbwüchsige Söhne zurück, die
ebenso wie sie unter ihrer Abwesenheit leiden. Auch beginnt bald eine Entfremdung zwischen Pauline und ihren Kindern. Sie möchte aber Geld
verdienen, um ihnen eine bessere Zukunft zu bieten.
Der Roman hat mich sehr berührt. Pauline bekommt Anerkennung und
Dankbarkeit von der Familie. Trotzdem interessieren sie sich nur scheinbar
um Paulines Familie. Sie hetzt von einer Familie zur anderen und ist innerlich
zerrissen und mit Gewissensbissen geplagt.
Das Titelbild spiegelt auch die Situation wieder. Man sieht, dass die zwei
Frauen keine Freundinnen sind
Das Buch sollte jeder lesen, der überlegt eine Pflegekraft für Angehörige einzustellen.