Mit sanfter Härte

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Susanne Gregor verarbeitet in ihrem Roman „Halbe Leben“ zwei Frauenbiographien, die viele Parallelen haben und doch nicht unterschiedlicher sein könnten. Mit literarischer Tiefe und einer beeindruckenden Sanftheit beschreibt sie die Einsamkeit, die Kompromisse und die gesellschaftlichen Zwänge, die die Leben ihrer Protagonistinnen prägen. Durch die Perspektivwechsel erlebt man beim Lesen die parallel verlaufenden Geschichten, die das Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln darstellen. Auf subtile Art und Weise werden so soziale Fragen zum Thema dieses Romans, der emphatisch den Wahrnehmungen der Protagonistinnen folgt und sich dabei im wahrsten Sinne des Wortes auf einen Abgrund zubewegt.
Ein vielschichtiger Roman, der mit beeindruckender Sanftheit die Härte der Lebensrealitäten der Protagonistinnen schildert - ein Buch, das man nicht so schnell wieder weglegen möchte.