Überraschend intensive Geschichte
Die Geschichte beginnt mit einem schrecklichen Unfall. Bei einer Wanderung stürzt und verstirbt die schwangere Klara, die nur von der Pflegerin ihrer Mutter Irene, Paulína, begleitet wurde.
Auf knapp 200 Seiten lesen wir dann, wie es dazu kam. Wie Klara verzweifelt Hilfe für die Pflege der Mutter suchte, da sie selbst voll und ganz in ihrem Job als Architektin aufging und das Thema Carearbeit ihr einfach nie so richtig lag. Wie Paulína in die Familie kam und schon bald nicht nur Irene, sondern die ganze Familie umsorgte, einschließlich Hund Charlie, weil ihre Arbeitgeber ihr einfach immer mehr Bereiche anvertrauten und übergaben. Und wie dabei Paulínas eigene Familie in Slowenien immer kürzer kam und sie sich bald hin- und hergerissen fühlte, zwischen zwei gänzlich unterschiedlichen Welten.
Dies ist ein Roman, der auf ganz leisen Sohlen von Hinten angeschlichen kommt und einen dann mit voller Wucht umhaut. Als Leserin habe ich mit jeder Seite mehr gespürt, wie unachtsam Klara und ihr Mann Jakob mit Paulína umgingen und wie wenig sie darauf geben konnten, dass Paulína auch Mutter ist, die ihr eigenes Leben führt, welches genauso wichtig ist, wie das der österreichischen Familie rund um Klara und Jakob. Durch Kleinigkeiten, wie die Tatsache dass Paulínas Kinder immer nur "Sohn" und nie beim Namen von Klara und Jakob benannt werden, wird immer mehr das Gefühl vermittelt, dass Paulínas Leben nur eine Nebenrolle spielt. Spätestens als ihr Sohn Rišo einen Unfall hat und Klara und Jakob Paulína nicht zu ihm gehen lassen, war ich nur noch wütend und gleichzeitig war mir übel, durch die Art und Weise, wie perfide Klara und Jakob ihr überhebliches Verhalten Paulína gegenüber an den Tag legen. Stets geben sie die netten und mitfühlenden Arbeitgeber*innen, die Paulína vermeintlich eine Wahl lassen und doch fühlt diese sich ständig gedrängt und sieht sich nicht in der Lage Widerworte zu geben oder einfach mal "Nein" zu sagen, da sie ja "so viel" als Ausgleich bekommt - mal ein Kuvert mit einem Extrahunderter, mal ein Wellnesswochenende auf Kosten des Ehepaars.
Neben Paulína selbst bleiben dabei besonders ihre beiden Söhne auf der Strecke, die ihre Mutter immer weniger zu Gesicht bekommen. Auch aus deren Perspektive lesen wir ein paar Mal. Die vielen Blickwinkel auf die Geschichte haben mir besonders gefallen, da sie sich immer sehr authentisch angefühlt haben. Ich konnte mit vielen Figuren unglaublich gut mitfühlen.
Eine Story, die mich echt nicht viel hat erwarten lassen und mich dann eiskalt erwischt hat. Vorsicht: dieses Buch macht wütend!
Auf knapp 200 Seiten lesen wir dann, wie es dazu kam. Wie Klara verzweifelt Hilfe für die Pflege der Mutter suchte, da sie selbst voll und ganz in ihrem Job als Architektin aufging und das Thema Carearbeit ihr einfach nie so richtig lag. Wie Paulína in die Familie kam und schon bald nicht nur Irene, sondern die ganze Familie umsorgte, einschließlich Hund Charlie, weil ihre Arbeitgeber ihr einfach immer mehr Bereiche anvertrauten und übergaben. Und wie dabei Paulínas eigene Familie in Slowenien immer kürzer kam und sie sich bald hin- und hergerissen fühlte, zwischen zwei gänzlich unterschiedlichen Welten.
Dies ist ein Roman, der auf ganz leisen Sohlen von Hinten angeschlichen kommt und einen dann mit voller Wucht umhaut. Als Leserin habe ich mit jeder Seite mehr gespürt, wie unachtsam Klara und ihr Mann Jakob mit Paulína umgingen und wie wenig sie darauf geben konnten, dass Paulína auch Mutter ist, die ihr eigenes Leben führt, welches genauso wichtig ist, wie das der österreichischen Familie rund um Klara und Jakob. Durch Kleinigkeiten, wie die Tatsache dass Paulínas Kinder immer nur "Sohn" und nie beim Namen von Klara und Jakob benannt werden, wird immer mehr das Gefühl vermittelt, dass Paulínas Leben nur eine Nebenrolle spielt. Spätestens als ihr Sohn Rišo einen Unfall hat und Klara und Jakob Paulína nicht zu ihm gehen lassen, war ich nur noch wütend und gleichzeitig war mir übel, durch die Art und Weise, wie perfide Klara und Jakob ihr überhebliches Verhalten Paulína gegenüber an den Tag legen. Stets geben sie die netten und mitfühlenden Arbeitgeber*innen, die Paulína vermeintlich eine Wahl lassen und doch fühlt diese sich ständig gedrängt und sieht sich nicht in der Lage Widerworte zu geben oder einfach mal "Nein" zu sagen, da sie ja "so viel" als Ausgleich bekommt - mal ein Kuvert mit einem Extrahunderter, mal ein Wellnesswochenende auf Kosten des Ehepaars.
Neben Paulína selbst bleiben dabei besonders ihre beiden Söhne auf der Strecke, die ihre Mutter immer weniger zu Gesicht bekommen. Auch aus deren Perspektive lesen wir ein paar Mal. Die vielen Blickwinkel auf die Geschichte haben mir besonders gefallen, da sie sich immer sehr authentisch angefühlt haben. Ich konnte mit vielen Figuren unglaublich gut mitfühlen.
Eine Story, die mich echt nicht viel hat erwarten lassen und mich dann eiskalt erwischt hat. Vorsicht: dieses Buch macht wütend!