Die blinde Zeugin

Die ehemalige Polizistin Lilo vermietet auf Rügen erstklassige Ferienbungalows. Die LP beschreibt die Wanderung zweier ihrer Gäste, die einen Tag zuvor angekommen sind. Man erfährt, während des Gespräches, was die Eheleute,während der Wanderung führen, dass die Ehefrau seit ihrem dritten Lebensjahr blind ist und gut damit zurecht kommt. Das Paar wirkt sehr harmonisch und geht liebevoll miteinander um. Als die Frau sich auf einer Bank ausruht, hört sie ihren Mann schreiben und anhand der Geräusche beschreibt sie der Polizei anschließend eine mögliche Entführung. Lilo bekommt die Entführung von ihrer Tochter erzählt, als diese sie als ermittelnde Polizistin aufsucht.
Die Leseprobe hat mir gefallen, weil sie erst einmal nicht so düster, wie viele der letzten Krimis, die ich gelesen habe, daherkommt, sondern man erst einmal selber dort Urlaub machen möchte. Lilo und ihre Tochter sowie das Ehepaar Koch wirken alle sehr natürlich und sympathisch. Die LP kommt ohne Effekthascherei, Brutalität und gestörten Ermittlern aus - auch die übliche Psychologin ist noch nicht in Sicht - und sie wirkt auch nicht klamaukig, was andere Krimis, die nicht düster sind, oft an sich haben. Hinter dem Cover "Die halbe Miete" hätte ich nie und nimmer einen Krimi vermutet, sondern eine nette Familiengeschichte. Die LP hat mich aber sehr überzeugt, denn es ist alles so stimmig und die Beschreibung ließ mich aufhorchen, denn ich will das Geheimnis gerne ergründen.