Nadja Quint beschreibt das Berliner Ehepaar Koch, das im Südosten Rügens Wanderurlaub macht. Gut situierte und kultivierte Menschen sind das, die leidenschaftlich gerne wandern. Frau Koch hat bereits mit drei Jahren eine Operation erdulden müssen, bei der ihr beide Augäpfel entfernt wurden. Auf den ersten Blick fällt es Außenstehenden nicht auf, dass sie blind ist, da sie sich sehr gut auf ihre anderen Sinnesorgane verlassen kann. Untergekommen ist das Ehepaar bei der ehemaligen Polizistin Lieselotte Gondorf, die auf Rügen Ferienzimmer vermietet. Trotz widriger Wetterbedingungen begibt sich das Ehepaar auf eine Exkursion zu den Zickerschen Bergen. Auf dieser Wanderung wird nach Aussage von Frau Koch ihr Mann entführt, der noch etwas an der Abbruchkante stehen geblieben ist, als sie sich bereits auf einer Bank ausruhte. Aufgrund ihres phänomenalen Gehörs ist sie in der Lage, sehr konkrete Äußerungen zu machen. Ermittelt wird in diesem Fall von der Polizei aus Stralsund, die Verena Gondorf, die Tochter von Lieselotte Gondorf, schickt. Es wird spannend sein zu erfahren, welche Erkenntnisse die Ermittlungen an den Tag bringen. Der Roman liest sich leicht und nimmt schnell gefangen.