Einmal Polizist - immer Polizist

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dani89 Avatar

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Heute vermietet Lilo Gondorf Ferienbungalows auf der schönen Ostseeinsel Rügen, aber früher war sie bei der Polizei. Doch irgendwie scheint sie ihr alter Beruf ein wenig zu verfolgen, als plötzlich Werner Koch, pensionierter Notar und einer ihrer aktuellen Kurgästen, entführt worden zu sein scheint und die einzige Zeugin des Geschehens seine blinde Ehefrau ist. Ein Glück, dass Lilos Tochter Verena in die beruflichen Fußspuren ihrer Mutter getreten ist und sich um die Ermittlungen kümmert – ein entscheidender Vorteil für Lilo, damit sie zusätzlich ganz eigene Untersuchungen anstellen kann, um der Kripo ein bisschen unter die Arme zu greifen und dem mysteriösen Verschwinden von Herrn Koch auf die Spur zu kommen...

Mit insgesamt 17 Kapiteln auf etwas über 300 Seiten hat „Halbe Miete“ eine wirklich angenehme Kapitellänge. Auch der flüssige Schreibstil insgesamt und die teilweise sehr schön bildliche, dabei jedoch niemals gekünstelt wirkende Umschreibung der Landschaften, sowie der gesamte Erzählstil selbst haben einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Ich habe Lilo als eine sehr sympathische Protagonistin gesehen, die sich zwar irgendwo in die Ermittlungen der Polizei eingemischt hat, deren Art ich dabei aber keineswegs als nervig und übertrieben empfunden habe. Es hat wirklich Spaß gemacht, sie durch die Geschichte bis zur Auflösung des Falles zu begleiten.

Im Übrigen besticht dieses Buch an sich mit seiner Liebe zum Detail: nicht nur befindet sich im vorderen Buchdeckel ein informativer Steckbrief der Hauptfigur Lilo Gondorf, der Geschichte wird zusätzlich noch eine Karte der Region Rügens, in der der Roman spielt, vorangestellt und am Ende findet sich schließlich noch ein Interview mit Lilo – tolle Ideen für kleine Extras!

Fazit: ein wirklich schön geschriebener und unterhaltsamer Wohlfühl-Krimi, der sich bestimmt super als Urlaubslektüre (auch außerhalb Rügens) eignet!