Nette Zwischendurch-Lektüre

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freddoho Avatar

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Lilo Gondorf vermietet auf Rügen Ferienbungalows. Trotz der vielen Arbeit, um die 5 Sterne beizubehalten, macht sie dies mit grosser Freude. Nun tritt ein Ehepaar seinen Urlaub in einem der beiden Bungalows an. Auf einem Spaziergang verschwindet der Ehemann auf mysteriöse Weise. Seine seit dem 3. Lebensjahr blinde Frau ist zutiefst beunruhigt. Die Tochter von Lilo, Ermittlerin in Stralsund,bearbeitet diesen Fall. Handelt es sich um einen Unfall oder um eine Entführung ?

Dieser Krimi hat mich aufgrund der Leseprobe angesprochen, vor allem da es sich um Lektüre mit Lokalkolorit handelt. Im Buch, es ist mein Erstes von dieser Autorin, befinden sich ein Steckbrief und ein Interview mit Lilo sowie eine Karte von Mönchgut – alles sehr sympathisch. Im ersten Drittel erfährt man eigentlich kaum etwas über die Ermittlung, sondern eher über das Leben der Protagonistin und deren Umfeld, u.a. ihres Nachbarn Oskar, einem angenehmen und coolen Zeitgenossen. Zwischendurch gibt es immer wieder Beschreibungen der schönen Landschaft. Des öfteren wird ihre frühere Tätigkeit erwähnt, obwohl sie ja nur ein Jahr im Dienst der Polizei gearbeitet hat. Was mich ebenfalls ein bisschen stört ist, dass Lilo sagt, dass die Ehefrau des Vermissten « wie immer » dies und das tut, obwohl diese nur einen Tag im Bungalow verbracht hat und sie das ja nicht wissen kann. Abgesehen von diesen Kleinigkeiten liest sich das Buch bis hier recht flüssig trotz des leicht abgehackten Schreibstils. Das darauffolgende Geschriebene über den Pastor und den Square-Dance-Kurs ist etwas langatmig. Aber dann kommt endlich etwas Action und Spannung auf, sowie eine überraschende Aufklärung des Falles.

Alles in allem eine nette Zwischendurch-Lektüre mit leider mehr Tiefen als Höhen.
Die Personen haben es nicht geschafft, an mich heranzukommen, wie es der Fall in anderen Krimis dieser Art ist.