Neubeginn

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Kristine Bilkaus Roman "Halbinsel" erscheint im wunderschönen Gewand: ein zartes Cover und ein tolles farbliches Zusammenspiel zwischen Schutzumschlag und Buchdeckel. Der Inhalt überzeugt jedoch mindestens ebenso sehr: Die Autorin schreibt einfühlsam, spannend und erfrischend über das Wattenmeer, die Klimakrise und vor allem über eine Mutter-Tochter-Beziehung.
Linn ist Mitte 20, hat in internationalen Klimaschutzprojekten gearbeitet und vor Kurzem nach ihrem Masterabschluss einen gut bezahlten Job in Berlin angenommen. Doch das Buch beginnt damit, dass sie während eines Vortrags ohnmächtig wird. Ihre Mutter Annett holt sie aus dem Krankenhaus ab und nimmt sie mit zu sich nach Hause, ins Haus am Wattenmeer. Linn scheint einen Neubeginn zu brauchen – warum und wie dieser aussieht, erfahren wir gespannt im Laufe des Buchs.
Auch Annett, die Bibliothekarin in einer Stadtbibliothek ist, sehnt sich nach einem Neubeginn: beruflich und in der Liebe. Ihr Mann, und Linns Vater, ist vor über 20 Jahren viel zu früh und ganz plötzlich gestorben – von dieser schweren Zeit und den Jahren danach erfahren wir in bewegenden Rückblenden.
Kristine Bilkau schreibt speziell und trotzdem sehr gut lesbar, schafft liebenswerte, spannende Figuren und beschäftigt sich mit interessanten und hochrelevanten Themen. Große Leseempfehlung für alle, die das Meer lieben, gerne Familiengeschichten lesen, sich mit der Klimakrise auseinandersetzen – und Mal wieder ein Buch zum Verschlingen haben wollen.