Nicht umsonst ist Kristine Bilkau mit diesem Werk PreistrĂ€gerin des Leipziger Buchpreises! đđ€©
Heute möchte ich Euch ein Buch vorstellen, das mich zunĂ€chst etwas irritiert hat, denn ich dachte mir: Was will mir die Autorin eigentlich sagen? Worum gehtâs in âHalbinselâ? Denn ich empfand es mehr oder weniger als so âdahinplĂ€tscherndâ - aber genau fĂŒr diese ErzĂ€hlweise habe ich Kristine Bilkau am Ende ins Herz geschlossen.
Im Zentrum des Romans, der sogar den Leipziger Buchpreis verliehen bekam, steht ein Mutter-Tochter-Duo: Annett mit ihrer bereits erwachsenen Tochter Linn. Ein Zusammenbruch wĂ€hrend eines Vortrags bringt UmweltvolontĂ€rin Linn wieder zurĂŒck zu ihrer Mutter - was zunĂ€chst nur zur Erholung fĂŒr eine Woche gedacht war, wird zu Monaten. Die beiden verbringen den Sommer zusammen auf einer Halbinsel im nordfriesischen Wattenmeer. Eigentlich waren sie mal ein eingeschworenes Team, denn das Leben hat ihnen einiges abverlangt durch den plötzlichen Tod des Vaters von Linn und Annett wurde zur Alleinerziehenden vor zwanzig Jahren.
âWir parkten in der NĂ€he des Kiosks am Deich und gingen los. Der feste, leicht gewellte Wattboden fĂŒhlte sich warm an unter meinen FĂŒĂen. Der Backstein lag schwer in meinem Rucksack, ich hatte ihn mitgenommen, um ihn an einer Stelle, die sich passend anfĂŒhlen wĂŒrde, zurĂŒck ins Watt zu legen. In der Ferne bewegten sich wieder zwei Kutschen Richtung Hallig. Die Sonne glitzerte in den Wasser-lachen. Einige Male blieben wir stehen, um uns herum war es so still, dass wir ein leises Knistern aus dem Boden hören konnten, Organismen, Sedimente.
»ErzĂ€hl uns noch mehr von der versunkenen Stadt«, sagte Linn zu Agnes. »Ich bin hier aufgewachsen - und weiĂ so gut wie nichts darĂŒber.«â
In ihren Vierzigern fĂ€ngt Annett an, sich immer intensiver mit den groĂen Fragen des Lebens, aber auch mit den Herausforderungen der Gesellschaft unserer Gegenwart auseinanderzusetzen wie dem Klimawandel, transgenerationaler Verantwortung, der Habgier von Unternehmen, aber auch persönliche Ăberlegungen wie ihre eigenen Erwartungen an die Zukunft, aber auch die ihrer Tochter Linn, treiben sie um.
Die Suche nach dem GlĂŒck verbindet die beiden Figuren Annett und Linn - sie finden es, indem sie eher zurĂŒckgezogen, ruhig und bescheiden durchs Leben schreiten. Der frĂŒhe Tod des Vaters Johan bleibt eine Fehlstelle, eine LĂŒcke im Leben, fĂŒr die es kein FĂŒllmaterial gibt, was sie auch tun.
Ich habe âHalbinselâ vor allem wegen seines Vibes gerne gelesen - denn auf eine ebenso sĂŒffige wie sentimentale Weise erzĂ€hlt Kristine Bilkau diese melancholische Mutter-Tochter-Story. Es war mein erstes Werk, das ich von der Autorin gelesen habe, aber da es mir so gut gefallen hat, habe ich bereits recherchiert, was bisher schon von ihr erschienen ist und habe mir âNebenanâ auf meine Wunschliste gesetzt.
FĂŒr âHalbinselâ spreche ich jedenfalls eine groĂe Leseempfehlung aus - was fĂŒr ein besonderes Buch!
Im Zentrum des Romans, der sogar den Leipziger Buchpreis verliehen bekam, steht ein Mutter-Tochter-Duo: Annett mit ihrer bereits erwachsenen Tochter Linn. Ein Zusammenbruch wĂ€hrend eines Vortrags bringt UmweltvolontĂ€rin Linn wieder zurĂŒck zu ihrer Mutter - was zunĂ€chst nur zur Erholung fĂŒr eine Woche gedacht war, wird zu Monaten. Die beiden verbringen den Sommer zusammen auf einer Halbinsel im nordfriesischen Wattenmeer. Eigentlich waren sie mal ein eingeschworenes Team, denn das Leben hat ihnen einiges abverlangt durch den plötzlichen Tod des Vaters von Linn und Annett wurde zur Alleinerziehenden vor zwanzig Jahren.
âWir parkten in der NĂ€he des Kiosks am Deich und gingen los. Der feste, leicht gewellte Wattboden fĂŒhlte sich warm an unter meinen FĂŒĂen. Der Backstein lag schwer in meinem Rucksack, ich hatte ihn mitgenommen, um ihn an einer Stelle, die sich passend anfĂŒhlen wĂŒrde, zurĂŒck ins Watt zu legen. In der Ferne bewegten sich wieder zwei Kutschen Richtung Hallig. Die Sonne glitzerte in den Wasser-lachen. Einige Male blieben wir stehen, um uns herum war es so still, dass wir ein leises Knistern aus dem Boden hören konnten, Organismen, Sedimente.
»ErzĂ€hl uns noch mehr von der versunkenen Stadt«, sagte Linn zu Agnes. »Ich bin hier aufgewachsen - und weiĂ so gut wie nichts darĂŒber.«â
In ihren Vierzigern fĂ€ngt Annett an, sich immer intensiver mit den groĂen Fragen des Lebens, aber auch mit den Herausforderungen der Gesellschaft unserer Gegenwart auseinanderzusetzen wie dem Klimawandel, transgenerationaler Verantwortung, der Habgier von Unternehmen, aber auch persönliche Ăberlegungen wie ihre eigenen Erwartungen an die Zukunft, aber auch die ihrer Tochter Linn, treiben sie um.
Die Suche nach dem GlĂŒck verbindet die beiden Figuren Annett und Linn - sie finden es, indem sie eher zurĂŒckgezogen, ruhig und bescheiden durchs Leben schreiten. Der frĂŒhe Tod des Vaters Johan bleibt eine Fehlstelle, eine LĂŒcke im Leben, fĂŒr die es kein FĂŒllmaterial gibt, was sie auch tun.
Ich habe âHalbinselâ vor allem wegen seines Vibes gerne gelesen - denn auf eine ebenso sĂŒffige wie sentimentale Weise erzĂ€hlt Kristine Bilkau diese melancholische Mutter-Tochter-Story. Es war mein erstes Werk, das ich von der Autorin gelesen habe, aber da es mir so gut gefallen hat, habe ich bereits recherchiert, was bisher schon von ihr erschienen ist und habe mir âNebenanâ auf meine Wunschliste gesetzt.
FĂŒr âHalbinselâ spreche ich jedenfalls eine groĂe Leseempfehlung aus - was fĂŒr ein besonderes Buch!