zarter Roman über das Ankommen

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Kristine Bilkaus Roman "Halbinsel" ist eine Beziehungsgeschichte von einer Mutter und einer Tochter. Schon das zart gestaltete Cover lässt vermuten, dass dem Leser hier leise Geschichte erzählt wird, die ebenso ruhig ist wie die nordfriesische Landschaft, in der sie spielt.

Die Bibliothekarin Annett lebt im Haus ihrer verstorbenen Großtante. Seit sie früh verwitwet ist, hat sie sich hier eingeigelt. Doch nun braucht ihre Tochter Linn sie. Die überengagierte Klimaschützerin bricht bei einer Vorlesung zusammen. Burnout! Ihre Mutter holt sie zu sich, und die Ruhe der nordfriesischen Halbinsel führt dazu, dass Mutter und Tochter sich miteinander und mit sich selbst auseinandersetzen.

Die Geschichte entfaltet sich langsam, für manch einen möglicherweise zu langsam.
Aber es sind eben diese leisen Töne, die nachzuhallen vermögen.
Was mir gefallen hat, waren die schlichten Naturbeschreibungen und der Fokus, der auf den Konflikten von Mutter und Tochter und ihren Erwartungen, dem Loslassen und dem Neuanfang liegen. Wichtig war mir auch, dass die Autorin Themen wie Umweltschutz und die Liebe zum Wattenmeer mit einfließen lässt. Es tut gut, neben den vielen reißerischen oder übertriebenen Büchern dieses Juwel mit leisen Zwischentönen zu lesen.