Zartes Buch mit vielen Themen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
_lesewesen Avatar

Von

Das Cover zeigt schon, was für eine zarte, schöne Geschichte hinter den Buchdeckeln steckt. Hinter den knapp 200 Seiten verbirgt sich ganz viel: eine sich weiter entwickelnde Mutter-Tochter-Beziehung, Klima-Awareness, eigene Bedürfnisse wahrnehmen, aber auch finanzielle Erschwernisse und Trauer.

Und neben der 24-jährigen Linn und ihrer Mutter Annett, die übrigens die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt, einer meiner immerwährenden Lieblingsprotagonisten: das Meer.

Zwischen Wattwanderungen und Zimmerumgestaltung erleben wir, wie die beiden Frauen ihre Beziehung neu verhandeln. Die Mutter, die versucht, der Tochter nicht reinzureden, deren Gedanken Linn aber trotzdem errät. Und umgekehrt die Tochter, die ungefragt Erinnerungsstücke der Mutter betrachtet und kommentiert. Viele Eltern, deren Beziehung zu den Kindern sich ja auch laufend in verschiedenen Nuancen verändert, werden sich hier wiedererkennen oder Gedankenexperimente anstellen.

Für mich ein berührender Roman, den ich nur schwer aus der Hand legen konnte. Obwohl viele Themen angerissen werden, ist es kein oberflächliches Buch, sondern vielmehr eins, das zum Reflektieren anregt. 4/5 ⭐️ - eine klare Leseempfehlung für alle, die Bücher mit leisen Tönen lieben.