Provokation auf allen Ebenen

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ninaveronika Avatar

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Eine Leseprobe, die man nur hassen oder lieben kann. Ganz bewusst spielt die Autorin mit harten Worten, einem derben Schreibstil und einer Offenheit, die man mögen muss. Gleich zu Beginn bekommt man als Leser:in intimste Einblicke in die Sexualität der Protagonistin, sowie ihre Gedankenwelt. Sie ist unzufrieden, sehnt sich nach Leidenschaft & … ja was genau eigentlich? Vielleicht etwas mit Bestand? Etwas Echtes? Die gesellschaftskritische Ebene ist provokant, eckt an und möchte starke Gefühle bei den Lesenden auslösen. Aber genau das gefällt mir hier! Patriarchale Kritik darf auch laut und unangenehm sein, drüber, bewusst herausfordernd. Es ist ein Roman, der mit Sicherheit viele negative Stimmen bekommen wird, weil er etwas wagt. Sowohl Cover als auch Erzählstil reißen die Aufmerksamkeit an sich. Ich hoffe auf eine Geschichte, die über den Male Gaze aufklärt, die die Sexualität von Frauen enttabuisiert und einen Diskussionsraum schafft, um über die weibliche Lust zu sprechen. Eine Lust, die viel komplexer ist, als uns das Patriarchat weis machen will.