Schonungslos, schräg und fesselnd

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artep Avatar

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Waldo ist vieles zugleich: gierig, impulsiv, verletzlich, wütend, klug und zutiefst einsam. Sie begehrt ausgerechnet Mr. Korgy, ihren Lehrer für kreatives Schreiben – einen Mann mit Familie, Verpflichtungen und verblassten Träumen. Warum sie ihn will, weiß sie selbst nicht genau: Ist es seine Erfahrung, seine Leidenschaft, ihr Gefühl von Seelenverwandtschaft oder einfach die Tatsache, dass er sie wahrnimmt?

Der Roman erzählt mit schwarzem Humor und großer Offenheit von Begehren, Macht, Klassenunterschieden, Einsamkeit und den oft verzweifelten Entscheidungen, die Menschen treffen, um gesehen zu werden. Der Ton ist rotzig, direkt und gleichzeitig traurig – genau wie das auffällige Cover.

Der Stil erinnert stark an Jennette McCurdys unverkennbare Stimme: bissig, schräg und überraschend warm. Waldo ist keine sympathische Heldin im klassischen Sinn, aber eine faszinierende Figur, der man gern folgt. Die Leseprobe liest sich atemlos, provoziert und macht sofort Lust auf mehr.