Das Buchcover wirkt auf mich modern und provokant und passt gut zu den Themen Begehren, Selbstsuche und Grenzüberschreitungen. Der Schreibstil der Leseprobe ist sehr direkt, roh und zugleich reflektiert – teils schmerzhaft ehrlich, teils überraschend witzig. Die Ich-Perspektive zieht sofort hinein und vermittelt starke Nähe zur Protagonistin. Der Spannungsaufbau entsteht weniger durch Handlung als durch innere Konflikte: Körper, Konsum, Einsamkeit und das verbotene Begehren gegenüber dem Lehrer verdichten sich spürbar. Die vorgestellten Charaktere, besonders Waldo und Mr. Korgy, sind ambivalent und glaubwürdig gezeichnet, mit Ecken, Schwächen und inneren Brüchen. Ich erwarte eine intensive, unbequeme Geschichte über Macht, Sehnsucht und Selbstwert. Weiterlesen würde ich, weil die Stimme der Erzählerin so eigenständig ist und man wissen will, wie sie mit ihren Widersprüchen und Gefühlen umgeht.