Zwischen Begehren und Selbstverlust

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apfelmaus Avatar

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Schon die ersten Seiten von Half His Age sind roh, direkt und erstaunlich präzise in ihrer Beobachtung. Jennette McCurdy lässt ihre Ich-Erzählerin mit einer Stimme sprechen, die gleichzeitig verletzlich und schonungslos ist – voller Widersprüche, Sehnsucht und Selbstironie. Der Text fühlt sich unbequem ehrlich an: Es geht um Körper, Begehren und Einsamkeit, aber vor allem um das tiefe Bedürfnis, gesehen zu werden. Besonders eindrucksvoll ist, wie alltägliche Szenen mit innerer Leere und emotionaler Überforderung aufgeladen werden. Die Sprache ist klar, manchmal hart, dabei sehr bewusst gesetzt und psychologisch fein. Der Auszug verspricht keinen gefälligen Roman, sondern eine intensive Auseinandersetzung mit Macht, Nähe und Identität – genau die Art von Buch, die nachhallt und zum Weiterlesen zwingt.