Mörderisches Hallig-Leben

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Eigentlich bin ich kein großer Krimi-Fan und war dementsprechend etwas skeptisch, wie mir dieser gefallen würde, aber von der ersten bis zur letzten Seite konnte mich der Krimi fesseln.

Er spielt auf der nordfriesischen Hallig Midsand, wo jeder Bewohner jeden kennt und wo man sich auf das jährliche Biikebrennen im Februar freut. Im Vorfeld wird jedoch die beliebte Chorleiterin Hanni vergiftet und sie soll nicht das einzige Opfer bleiben.
Die Kommissarin Minke nimmt die Ermittlungen auf, bei denen sie von ihrer schwäbischen Assistentin Lisa und ihrem Bruder, dem Rechtsmediziner Bo unterstützt wird. Die drei haben nicht nur viel Arbeit da sie unter Zeitdruck stehen, den Mörder endlich dingfest zu machen, sondern sie stoßen auch auf viele Geheimnisse und Geschichten aus der Vergangenheit.
Bis zum Schluss bleibt die Spannung des Krimis erhalten und immer, wenn man beim Lesen denkt, das muss der Mörder sein, gibt es wieder neue Hinweise und Indizien für einen ganz anderen Täter. Somit wird der Fall erst zum Ende des Krimis abschließend gelöst.

Die Protagonisten können absolut überzeugen, ebenso wie der Schreibstil der Autorin. Es ist ein flüssiger, zeitglich aber spannender und manchmal auch humorvoller Erzählstil, der mir gut gefällt.
Ich hätte mir lediglich etwas mehr Nordsee- bzw. Hallig-Flair gewünscht, also besser Beschreibungen der Umgebung, die einem das Hallig-Leben etwas näherbringen, aber alles in allem hat
Greta Henning mit dem Buch Hallig-Gift einen tollen dritten Krimi aus der Hallig-Reihe geschaffen, der mich neugierig auf die ersten beiden Teile macht, die ich bisher nicht kenne.