Solider Kriminalroman mit vereinzelten Spannungslementen

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viviennepachel Avatar

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Halliggift ist der dritte Band der Nordsee-Krimireihe um die Kommissarin Minke van Hoorn von Greta Henning.

Das Cover passt definitiv zur im Buch beschriebenen nordischen Insel Midsand, der grau versetzte Himmel verspricht jedoch, dass über der friedlichen Landschaft etwas Dunkles auf seine Rache wartet.

Tatsächlich kannte ich die Vorgänger der Trilogie nicht, was aber keinen Nachteil für mich darstellte, da die Mordfälle in sich abgeschlossen waren. Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten beim Lesen in Fahrt zu kommen, da die vielen verschiedenen Perspektivwechsel wie Sturzregen auf mich einbrachen. Mit der Zeit fand ich mich jedoch gut damit ab und am Ende klärte die Autorin geschickt den Hintergrund der zahlreichen Personen auf.
Trotz des stürmischen Nordseewetters schaffte es Greta Henning einen Cozy-Crime Roman mit vielen typischen Elementen des nordischen Lebens zu schreiben.
Trotzdem hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle mehr Spannung gewünscht, da die Handlung eher wie ein Bach dahin plätscherte.
Von den einzelnen Charakteren, gerade von denen, die eine größere Rolle im Mordfall spielten hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht. So empfand ich sie ein wenig zu oberflächlich, so wie auch das grausame Schicksal, welches in der Vergangenheit geschah, jedoch weitreichende Folgen die Zukunft von Midsand hatte und lediglich durch wenige Tagebucheinträge und Bemerkungen der Bewohner der nordischen Halbinsel abgehandelt wurde.
Auch das Ende kam mir zu schnell daher und lief ein wenig zu glatt für meinen Geschmack, sodass die Auflösung wie eine Checkliste schnell abgehakt wurde.

Im Großen und Ganzen handelt es sich bei Halliggift um einen soliden Kriminalroman mit vereinzelten Spannungselementen, einer gut ausgearbeiteten Geschichte, aber zu wenig Tiefe.