Das macht Lust auf mehr

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knappenpower Avatar

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Eine neue ist immer wie eine Überraschungstüte …. und diesmal war sie prall gefüllt.

Gleich zu Anfang ist man mittendrin. Kein Rumgeschreibsel, keine ausschweifenden Erzählungen, sofort ein Rückblick und ein Schädelfund. Ganz nach meinem Geschmack.
Die Rückblicke sind genau an der richtigen Stelle eingebaut und das Ende ein Showdown á la Agatha Christie. Perfekt.
Und die Protagonisten sind sehr humorvoll beschrieben. Minke und ihr Bruder …. einfach herrlich, wenn die beiden miteinander reden. Und nicht nur die Gespräche haben mich zum Lachen gebracht, sondern auch Minkes Gedanken. Wie kommt man darauf, dass ein Haus aussieht wie ein Zypkop mit Ponyfrisur ☺☺

Minke ist ohnehin cool. Sie foppt sich mit ihrem Bruder, staucht alte Männer zusammen und redet mit Möwen.
Einzig die Tatsache, dass ich zu Anfang nicht wusste, wie alt Minke ist (ist ja entscheidend für die eigenen …………………….) habe ich rein gar nichts an dem Buch auszusetzen gehabt. Ich habe es halt nur gerne, wenn die mitspielenden Personen gleich zu Anfang so umfangreich wie möglich beschrieben werden.
Mich hat seltsamerweise auch gar nicht gestört, dass das ganze „Drumherum“ ab und an schon sehr realitätsfremd war. Minke ist frisch aus der Ausbildung und hat schon eine Stelle als Chef. Schwer vorstellbar. Dazu bekommt sie noch einen Frischling als Assistentin, dabei ist sie doch selbst ein Frischling und hat keine praktische Erfahrung.
Sie erhält Auskünfte (Bank- und Patientendaten) ohne irgendeinen Beschluss, nur weil sie so lieb fragt. Handydaten erhält sie innerhalb von ein paar Stunden und Laborberichte über Nacht.
Ihre Fingerabdrücke sind auf einem Brief, obwohl sie Handschuhe getragen hat.

Aber das alles hat mich überhaupt nicht gestört, was mich selbst überrascht hat. Lag es vll. an den überaus sympathischen Protagonisten? Oder an der humorvollen Art des Schreibens? Ich habe keine Ahnung. Es ist einfach so.