Spannende und unterhaltsame Urlaubslektüre

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In „Halligmord“ entführt uns die Autorin auf die beschauliche Hallig Nekpen. Hier passiert normalerweise nicht viel, doch eines Morgens entdeckt der Halligpostbote einen Schädel auf der Wiese. Die einzigen beiden auf der Hallig lebenden Familien wollen all die Jahre von dem Toten vor ihrer Haustür nichts gewusst haben. Es ist der erste Fall für die frischgebackene Jüsteringer Kommissarin Minke van Hoorn, welche nach dem Tod ihres Vaters ihren Job als Meeresbiologin aufgegeben hat, um wie ihr Vater zur Polizei zu gehen.

Zunächst einmal muss ich das wirklich gelungene Cover hervorheben. Die trügerische Inselidylle, über der jedoch bereits am Horizont ein Sturm aufzieht, passt gut zu der im Buch geschilderten Atmosphäre. Denn auch im Krimi bleibt Minke nur wenig Zeit, um den alten Mordfall aufzuklären, da sich bereits ein großer Herbststurm mit dem auf den Halligen gefürchteten „Land unter“ ankündigt.

Mit seinem lockeren, leichten Schreibstil ist „Halligmord“ perfekt als Urlaubslektüre (am besten natürlich für einen Urlaub an der Nordsee) geeignet. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und ist durchweg recht spannend, sodass ich diesen Krimi innerhalb kurzer Zeit gelesen hatte. Obwohl Minkes Ermittlungen anfangs doch eher schleppend verlaufen und ihr alle Halligbewohner nahezu dieselbe Geschichte über den Toten und sein Verschwinden erzählen, kommt beim Lesen keine Langeweile auf. Dies liegt unter anderem daran, dass die Handlung immer wieder durch lustige Szenen aufgelockert wird. Insbesondere die Szenen zwischen Minke und ihrem nur leidlich motivierten Kollegen Klaus, welcher sich kurz vor seinem Ruhestand befindet und eigentlich nur seine Abschiedsfeier im Kopf hat, haben mich zum Lachen gebracht.

Obwohl der Kreis der Verdächtigen von Anfang an recht klein ist, hat mich die Auflösung am Ende doch überraschen können. Die Art und Weise, wie Minke den Fall letzten Endes aufklärt, war für einen Krimi allerdings doch etwas unkonventionell und das Ganze wirkte etwas konstruiert. Hier wäre für den nächsten Band auf jeden Fall noch etwas Luft nach oben. Insgesamt passte dies aber zu Minkes Art und zum Genre „Regionalkrimi“, bei dem die Ermittlungen ja nicht immer zu 100% professionell verlaufen.

Alles in allem ist „Halligmord“ ein gelungener Nordseekrimi, der vor allem durch seine tolle Atmosphäre und das außergewöhnliche Setting auf den Halligen überzeugt. Ich bin schon gespannt auf Band 2, den ich mir bestimmt für meinen nächsten Nordseeurlaub mitnehmen werde.