Hamburg Rain/V2

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ealwyn Avatar

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Schon der Klapptext verkündet, dass wir es hier mit einem eindeutig dystopischen Buch zu tun haben. Dementsprechend ist auch der Schreibtsil: Leicht abstrakt, ein wenig seltsam und nicht immer zwingend logisch oder nachvollziehbar. Dennoch ist die Dystopie an sich durchdacht gestaltet, Logikfehler werden vermieden. Die Charaktere sind der Welt angepasst, in der sie leben, und haben alle sehr bezeichnende Eigenschaften: Da ist Ruiz, ein Juggernaut (also ein geringwertiger Sklave oder in dem speziellen Fall zunächst einmal ein Gladiator), der Helena liebt, aber in der Arena durch Fernsteuerung den Falschen getötet hat; Helena, die Ruiz liebt, und bereit ist, dafür zehn ihrer Lebensjahre herzugeben und die von ewigem Leben und ewiger Schönheit besessene Clara, die Ruiz gesteuert hat, und dadurch dafür verantwortlich ist, dass alles in Ruiz´ Leben den Bach heruntergeht. Clara, die jung und schön bleiben will und sich um nichts im Leben sorgt.
Jeder Charakter hat einige bezeichnende Charakterzüge, aber auch Widersprüche in sich. Ruiz lebt, denkt und atmet die Rebellion, während Clara nicht viel mehr als eine Hülle ihrer beiden primären Wünsche ist. Wäre sie ein Getränk, ich bin sicher, dass sie schal schmecken würde. Die Geschichte hat einige spannende Wendungen, aber leider kann ich mich nicht dazu durchringen, sie wirklich fesselnd zu finden. Ist aber dennoch gut, deshalb ganz final vier Sterne.