Hin- und Hergerissen im Ödland

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Sarah Brooks "Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" besticht durch eine unfassbar spannendes Grundgerüst: Ein einzigartiger Zug, besetzt mit unterschiedlichsten Gästen, der sich durch ein mysteriöses Ödland pflügt. Von "Murder on the Orient Express" bis "Snowpiercer" finden sich hier eine Menge Geschichten, die man erzählen kann.
Brooks legt den Fokus auf Fantasy und macht das Ödland genauso zum Hauptcharakter ihrer Geschichte. Dabei ist das fantasiereiche Ödland genauso Stärke und Schwäche des Buchs. Die Kreativität und Vielfalt des Ödlands, sowie die fesselnde Art, in der Brooks dieses beschreibt, ist eine der größten Stärken des Buchs. Gleichzeitig habe ich mich in der Story konstant nach dem erzählerischen Kniff gesehnt, der dieses so mysteriöse Ödland für mich schlagartig verständlich macht. Und während im Buch mehrere Plottwists angelegt sind, schaffte es keiner, mir in dem Maße den Kern des Ödlands so verständlich zu machen, dass es den Höhepunkt in der Geschichte markiert hätte, nach dem ich mich gesehnt habe. Das Buch schöpft hier leider sein Potenzial nicht ganz aus, war jedoch dennoch eine spannende Geschichte, die mich durchaus in ihren Bann ziehen konnte.