Ein träger Sommer, ein Sich-gerade-so-Durchschlagen. Unerwartet tiefgründig.

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leasophia Avatar

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Isa und Gala, frisch in New York angekommen, verkaufen Klamotten auf einem Markt, um ihre viel zu hohe Miete in Brooklyn zu finanzieren. Aufgrund ihres Visa-Status nehmen sie jeden Gelegenheitsjob, der Bargeld bringt, an. Egal wie dubios. Nachts lassen sie sich durch die Großstadt treiben, lernen Menschen kennen in der Hoffnung, jemanden zu finden, der ihnen die Drinks bezahlt.
Es folgt ein unaustehlch heißer Sommer, der aufs Gemüt schlägt. Während Gala immer unausstehlicher wird, geht Isa auf Tuchfühlung mit dem, was sie bezwingen könnte. Und so nimmt sie immer dubiosere Jobs an und trifft sich mit Menschen, die ihr nicht gut tun. Doch dem Rat ihrer Mutter "Leb glamourös, dann lebst du richtig", möchte sie unbedingt folgen.

Aber wass passiert, wenn der Somemr vorbeigeht, die Drinks leer sind und das Konto erst recht? Wenn Isa nicht mehr spannend genug ist, für die Leute, die sich zu ihrer eigenen Unterhaltung mit ihr abgeben?

Während das Buch auf den ersten Blick extrem oberflächlich wirkt, behandelt es doch Themen wie Unsicherheit, Armut, und Klassismus. Es hat zwar keinen richtigen Plot, da es aus Tagebucheinträgen von Isa besteht, und doch hat es mich nach ein paar Seiten wirklich begeistert und unterhalten. Dabei war es mal deep und mal humorvoll und hat mich teilweise an "Die Einladung" von Emma Cline erinnert. Besonders Isa, die in ihrer jungen Naivität auch mal das Bildungsbürgertum auseinandernimmt, ist mir wirklich ans Herz gewachsen.

Das Buch ist sicherlich nicht für alle etwas, schafft man es aber, nicht alles wortwörtlich zu lesen und auch mal hinter die schöne Fassade zu blicken, zeigt sich eine unerwartete Tiefe, die es für mich auch gebraucht hat. Das Cover passt für mich zwar zum Buch, das Original gefällt mir jedoch besser.

3,5/5