Leider oberflächlich

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anna.liest Avatar

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Die beide Freundinnen Isa und Gala, beide Anfang Zwanzig, zieht es von London nach New York. Sie versprechen sich Glamour, Party und viele kostenlose Annehmlichkeiten, spendiert durch reiche Menschen die sie im Nachtleben kennenlernen und die ihnen den Lebensstil ermöglichen den sie sich selbst gar nicht leisten könnten. Sie mieten sich eine viel zu teure Wohnung und halten sich mit Gelegenheitsjobs und Flohmarktverkäufen über Wasser.

Der Klappentext klang vielversprechend. Wie kommen junge Menschen in der Großstadt zurecht, wie suchen und finden sie ihren Platz im Leben? Und dazu hoffentlich New York Vibes auf jeder Seite.
Leider traf für mich nichts davon zu. Die Geschichte kratzt so sehr an der Oberfläche dass es mich schnell gelangweilt hat. Isa und Gala feiern, schnorren sich durch und fragen sich ständig wie es weitergeht sobald die aktuelle Bekanntschaft aus irgendwelchen Gründen nicht mehr profitabel ist. Dazwischen wird immer wieder deutlich dass auch die Freundinnenschaft der beiden gar nicht echt sondern eher eine Zweckgemeinschaft ist.
Entwicklung macht leider keine der beiden durch und zwischen Mai und August, der Zeitrahmen in dem die Geschichte spielt, geht es repetitiv ausschließlich um darum, den Tag zwischen zwei Partys zu überstehen.
Themen hätte es genug gegeben, es kommt z.B. Rassismus zur Sprache und Isas schwierige Familiengeschichte. Aber all das wird schnell von der nächsten Party verschluckt bevor es richtig aufgearbeitet werden kann.

Mir hat bei dem Buch leider das versprochene Drama, der Charme und ein roter Faden gefehlt.
Positiv: der Schreibstil bzw. die Übersetzung ins Deutsche von Stefanie Ochel.
Deshalb gibt's nur eine eingeschränkte Leseempfehlung von mir wenn man einen netten Zeitvertreib sucht bei dem man auch mal 10 Seiten gedanklich abschweifen kann und trotzdem nichts verpasst.