Mehr Schein als Sein - Inhalte überwinden

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frau_ke Avatar

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Zuerst das Positive: Das Cover ist ein echter Hingucker, vor allem aufgrund der unkonventionellen Anordnung von Buchtitel und Autorin-Name. Es wirkt modern, jugendlich, erfrischend, ebenso wie der Schreibstil und die Tagebuch-Form, die von der Autorin gewählt wurde. Die Länge der einzelnen Kapitel ist gut - das Buch liest sich so weg (im positiven Sinn).

Das war's dann aber schon in Sachen "positiv". Denn spätestens nach den ersten 50 Seiten fragt man sich: Wo geht die Reise hin? Es ist zwar anfangs noch interessant zu verfolgen, wie sich die beiden Protagonistinnen durchschlagen und mit diesem Lebensstil über die Runden kommen. Doch irgendwann hofft man doch, dass eine unerwartete Wendung kommt und sie sich irgendwie weiterentwickeln, aber - Achtung Spoiler - das ist nicht der Fall. Stattdessen tagtäglich Partys, Männer, Geldsorgen - täglich grüßt das Murmeltier...Ab einem gewissen Punkt geht einem das nur noch auf die Nerven - die banalen Dialoge, die Oberflächlichkeit...

Zudem scheint es zunehmend unrealistischer, was die beiden Mädels schon alles erlebt haben wollen - mit 21 Jahren. Wann waren sie in der Schule? Haben sie gar keine Ausbildung? Woher kommt das ganze Geld für Klamotten und Reisen, von denen in den Rückblicken immer wieder erzählt wird? Was am Ende bleibt, sind viele Fragen.

Fazit: Mehr Schein als Sein. NY als Setting kommt zu kurz bzw. könnte durch eine beliebige andere Großstadt ausgetauscht werden. Am besten trifft es ein Zitat, das im Buch steht (und sich eigentlich auf ein anderes Buch bezieht): Es ist dekadent und hat keine Handlung.