Schwer und leicht zugleich

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waschbaerprinzessin Avatar

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Wer möchte bei dem nassgrauen Januarwetter nicht gerne in den Sommer entfliehen? "Hard Land" hat mich gedanklich sofort in die US-amerikanische Kleinstadt Grady im Jahr 1985 befördert, weil der Roman so schön erzählt ist, dass man den Sommer riechen, fühlen und schmecken kann und sich sofort in die eigene Teenagerzeit versetzt fühlt. Das liegt daran, dass die Sprache des Protagonisten so authentisch und ehrlich ist, dass man sich problemlos in ihn hineinversetzen und sich mit ihm identifizieren kann. Aufgrund der Krebserkrankung seiner Mutter macht er eine schwere Zeit durch, doch gleichzeitig erlebt er die Leichtigkeit der ersten Schmetterlinge im Bauch. Benedict Wells gelingt es wunderbar, diese widerstreitenden Gefühle einzufangen. Die ersten Kapitel schaffen es, gleichzeitig traurig, lustig und so sanft wie das Titelbild zu sein. Ich möchte mich weiter von der unglaublich schönen Erzählweise davontragen lassen und zumindest einige der 49 Geheimnisse von Grady entschlüsseln.