Von Außenseitern und großen Emotionen

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cynthiam Avatar

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Lang ersehnt und nun endlich da: das neue Buch von Benedict Wells hat es wieder geschafft mich in trübsalhafte Nachdenklichkeit und tiefe Melancholie zu stürzen. und dafür leibe ich seine Bücher. Das Cover ist Diogenes-typisch schlicht und könnte alles oder nichts zeigen, ob der abgebildete Junge Sam ist kann man nur spekulieren. Wells' Schreibstil hat mich wieder direkt ab der ersten Zeile abgeholt und sofort kam mir Goethes "himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt" in den Sinn.
Sam ist ein Außenseiter -typisch für Wells- der ein schweres Päckchen zu tragen hat. Seine Mutter ist schwer krank, die Beziehung zum Vater fragil bis nicht vorhanden und sein einziger Freund hat die Stadt verlassen. Zudem soll er den Sommer bei seinen Cousins verbringen, die ihn nur schikanieren. Alles in allem trüber Aussichten. Doch als Sam Kay kennenlernt verspricht der Sommer eine ganz neue Dynamik zu bekommen, mit ihr kann er reden und schnell ist er verliebt in sie. Auch Kay scheint, obwohl sie schön ist und auf Sam cool und witzig wirkt, eine Außenseiterin unter den Mädchen in der Schule zu sein. Genau das macht ihre Freundschaft für mich sehr interessant und ich hoffe mehr über Kay im Verlauf der Handlung zu erfahren. Dass der Zustand von Sams Mutter sich im Laufe des Buches verschlechtert, erfährt der Leser ja bereits zu Anfang. Trotzdem hoffe ich auf ein paar schöne Szenen zwischen ihr und Sam, sie wirkt sehr bodenständig und sympathisch. Die Art wie die Personen beschrieben sind weckt in mir den Wunsch, sie zu kennen, selbst mit ihnen befreundet zu sein. Die Leseprobe war bereits sehr emotional und ich hoffe auf ein gefühlvolles, berührendes Leseerlebnis und eine interessante Geschichte, wie man es von Wells gewohnt ist.