berührend und melancholisch

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ina_introvert Avatar

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Wie.toll.ist.dieses.Buch?? Niemals habe ich erwartet, dass mich diese Geschichte so mitnimmt und mich trotzdem erheitert und tröstet. Es ist mein erstes Buch von Wells, jetzt will ich alles von ihm lesen😁 Coming-of-Age-Romane haben es mir sowieso angetan, hat mich auch stark an Seethalers Trafikanten erinnert.

Ich habe mich beim Lesen wie eine unsichtbare Freundin von Sam gefühlt, so verbunden war ich mit der Geschichte und Sams Gedanken. Ich habe mich mit Sam verliebt, mit ihm getrauert, war mit Sam feige und dann mutig und irgendwie bin ich auch mit Sam ein kleines bisschen erwachsen geworden. Mehrmals war ich zu Tränen gerührt von Wells tiefgründigen Andeutungen und Lebensweisheiten (ich gebe zu: Kalendersprüche waren auch dabei - aber dafür bin ich anfällig).

Es ist ein altbekanntes Sujet, die Kleinstadt in den Vordergrund der Handlung zu stellen. Oftmals wirken solche "riverdaligen" Erzählungen konstruiert und für eine junge Zielgruppe. Auch wenn in "Hard Land" typische Highscool-Themen zum Tragen kommen und Grady die verlorenste Kleinstadt von ganz Missouri zu sein scheint, habe ich trotzdem das Gefühl, genau richtig zu sein. Es hat eben diese gewisse Ernsthaftigkeit, der eine unerwartete Lockerheit entgegenspricht - ich liebe solche Dualitäten!