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Sam ist ein Außenseiter, wie er im Buche steht und hat mein Herz schon auf den ersten Seiten gewonnen. Nicht nur, dass er keine Freunde hat, in einem Kaff festsitzt und ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater hat, musste seine Mutter bereits einen Hirntumor überwinden und die Angst, dass sie nicht zu den 30 %, die wirklich geheilt sind, gehören könnte, schwingt immer mit. Angst ist das, was Sam beherrscht, er hat vor allem Angst und daher ist es nicht verwunderlich, dass es in diesem Roman darum geht, wie er es schafft diese zu überwinden. Dabei ist er nicht allein. Als er einen Job im Kino anfängt, trifft er auf Cameron, Hightower und Kirstie, eine ältere Clique, die ihn unter seine Fittiche nimmt und den Sommer zum Sommer seines Lebens macht. Manchmal etwas vorhersehbar, aber trotzdem wunderbar.
Und als ich schon dachte, das jetzt das Ende kommt, als die drei neuen Freunde die Stadt verlassen, aufs College gehen und Sam alleine zurückbleibt, geht es erst richtig los. Benedict Wells weiß einfach wie man mit Sprache umgeht und Geschichten erzählt. Es ist ein typischer Coming-of-Age-Roman und dann wieder nicht, er ist so viel mehr. Er thematisiert Filme und Literatur, das Erwachsenwerden, das im Grunde nie aufhört und die Liebe, die nie einfach ist.
Man fliegt nur so von Seite zu Seite und ich war traurig, als ich am Schluss angekommen bin. Aber der Roman hat mein Herz berührt, es hat mich in die Achtziger entführt, in die kleine, prüde Welt Amerikas, die gespickt ist von wunderbaren Szenen und Bildern, die nur die Großen so treffend beschreiben können. Nie wurde es langweilig, auch wenn man gewisse Dinge erahnen kann. Jede einzelne Figur wächst einem ans Herz mit ihren Fehlern und Spleens und zum Schluss weiß man, dass es nur genauso ablaufen konnte.