die bittersüße Institution des Erwachsenwerdens

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pluto.c Avatar

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Benedict Wells - Hard Land

Es fällt mir sehr schwer, dieses Buch nur anhand der typischen Kriterien zu bewerten, die jede Rezension normalerweise beinhaltet. Denn auch wenn der Schreibstil grandios war, fände ich es blöd, das Buch nach seinem Spannungsbogen, seiner Unterhaltung oder nur nach seinen Charakteren zu beurteilen. Der Spannungsbogen wäre nämlich verglichen mit anderen Büchern kaum vorhanden, die Unterhaltung/ der Witz im Buch findet eher einen grotesken Klang und die Charaktere sind auf jeden Fall besonders, aber teilweise auch ziemlich miese Herzensbrecher.

Dieses Buch beinhaltet so viel mehr als nur jene klassischen Aspekte. Es vermittelt vor allem eins: den bittersüßen Geschmack des Erwachsenwerdens. Ich bin selbst noch ein Teenager und jung und naiv und hilflos und vor allem eins - lebendig. Sam ist das perfekte Beispiel für das unperfekte Coming of Age. Das Chaos im Kopf und im Herzen, während die Welt sich schmerzhaft weiterdreht, ohne Rücksicht auf Verluste. Die unglaubliche Wut auf den Lauf der Dinge, die Verluste, die Freunde und das Gefühl, unendlich zu sein.

"Wir sind alle winzige Punkte, und zusammen ergeben wir ein Bild. Das ganze Universum ist Pointillismus."

"Sowas wie Euphancholie. Einerseits zerreißt´s dich vor Glück, gleichzeitig bist du schwermütig, weil du weißt, dass du was verlierst oder dieser Augenblick mal vorbei sein wird. Dass alles vorbei sein wird.", sie packte ihr Notizbuch weg. "Naja, vermutlich ist die ganze scheiß Jugend Euphancholie."