Inititationsroman in wundervoller Sprache

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
signalhill Avatar

Von

Benedict Wells hat mich schon durch den Titel "Hard Land" magisch angezogen. Ich mag gern Romane, die im ländlichen Amerika spielen und viel Lokalkolorit vermitteln. Dass ein deutscher Autor sich nach Missouri begibt für einen Roman, der vielleicht auch in Deutschland hätte spielen können, fand ich umso interessanter. Der Roman trifft genau mein Genre und war daher auch eines meiner Wunschbücher. Ich kann sagen, ich wurde von diesem wundervollen Roman nicht enttäuscht.

Die Handlung entfaltet sich um den Teenager Sam, der ein Außenseiter ist und daher nie wirklich "dabei" sein kann. Einem Sommer mit seinen schrecklichen Cousins kann er nur entgehen durch einen Ferienjob im Kino. Und dieser Sommer mit Freunden, einer Clique, einer ersten Liebe und dem Gefühl, endlich dazuzugehören, verändert sein Leben.

Die Handlung hört sich eher unspektakulär an, ist sie auch in großen Teilen des Buches. Doch der Autor versteht es, die Gefühlswelt des unerfahrenen Sam mit dem Leser zu teilen und diesen so in einen Sog zu ziehen, dass man nur begeistert sein kann von "Hard Land". Es gibt auch noch viele Besonderheiten wie den Titel des Buches, der sich auf ein Gedicht über Grady, die Heimatstadt des Protagonisten, bezieht, in dem es um die 49 Geheimnisse von Grady geht, das aber niemand ganz zu verstehen scheint.

Alles in allem ist "Hard Land" nicht nur ein wunderschöner Roman, sondern literarisch wertvoll. Den Autor Benedict Wells werde ich auf jeden Fall im Auge behalten. Ich kann mir auch vorstellen, dass "Hard Land" zu einer Schullektüre werden könnte.