So schön!

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fraedherike Avatar

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„Das Leben ist nicht einfach, es ist hart und schnell. Die meisten Menschen machen eine Menge durch und denken dabei kaum nach... Ich weiß bis heute nicht, wer ich eigentlich war.“ (S. 98)

Sam ist fünfzehn, findet in der Schule keinen Anschluss und weiß mit seinem Leben nichts anzufangen. Nun gibt es in der Kleinstadt Grady in Missouri, wo er gemeinsam mit seinen Eltern wohnt, aber, abgesehen von den 49 Geheimnissen, von denen er kein einziges kennt, aber auch nichts Spannendes zu erleben. Doch das soll sich ändern, als er in diesem alles verändernden Sommer einen Ferienjob im alten Kino annimmt: Er findet in dem toughen Cameron und dem sensiblen Quarterback Hightower wahre Freunde, die ihm ohne großes Zutun dabei helfen, zu sich zu finden, aus sich herauszukommen, mutig zu sein. Und – kein Sommer ohne Herzschmerz: Kirstie, die Tochter des Kinobesitzers, lockt Sam aus dem Schatten ins Licht und entfacht in ihm Gefühle, die er bis dahin noch nicht erlebt hat, eine wahre Sommerliebe. Aber Sam weiß, dass all das nicht von Dauer ist, denn die drei werden nach diesem Sommer die Stadt verlassen und an den Colleges des Landes studieren – und ihn auf sich allein gestellt zurücklassen. Nun gilt es, das beste aus der gemeinsamen Zeit herauszuholen und sich dem Leben mit all seinen Hochs und Tiefs zu stellen.

Benedict Wells‘ neuster Roman „Hard Land“ lebt von seiner Atmosphäre, einem gewissen „Feel Good“-Moment, und der Hoffnung darauf, dass alles besser werden wird. Der Protagonist Samuel leidet unter Angstattacken und wird daher in der Schule als Außenseiter angesehen, und so will niemand etwas mit ihm zu tun haben. Als er sich in diesem Sommer im Jahr 1985 aber darüber klar wird, dass das Leben endlich ist, dass seine Mutter, die einen Hirntumor hat, bald sterben würde, beschließt er, dass sich etwas ändern muss, dass er – für sie – stark sein muss, dass das „sein“ Sommer wird.

Da allerdings von Beginn an klar ist, was einen erwartet, wie dieser Sommer Sams Leben ändern wird, erlebt die Geschichte keine überraschenden Turning points, lebt vielmehr von der seichten, beschützenden Umarmung, die Benedict Wells‘ Worte sind.