Ja, Frau Hartmann sucht das Glück...

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simonsays... Avatar

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 Ein typischer moderner Frauenroman, der unterhaltsam, aber stellenweise lahm daher kommt und dessen Titel schon das Bedienen von Klischees vorgibt: Hart aber Hilde- sofort assoziiert man Hart aber herzlich- und wird nicht enttäuscht: Pia **Hart** (mann) und Hilde **Lieb** ig.

Pia Hartmann, alleinerziehende Mutter, chaotisch und beruflich wie privat erfolglos, wird letztenendes gerade durch ihre Schusseligkeit auf den richtigen Weg gebracht. Mit dem Wagen ihres Chefs fährt sie eine alte Dame an, Hilde Liebig, die ihr bald eine Vertraute und Unterstützerin wird. In Hilde findet Pechvogel Pia nicht nur eine Gleichgesinnte (schon erkennbar an der Ausstattung von Hildes Altenheimzimmer: Hilde malt Blumen, was Floristin Pia sofort anzieht), sie wird vielmehr von der alten Dame mit ihren lange zurückgedrängten und entwerteten Wünschen (Modedesignerin sein) konfrontiert. Hilde ist für Pia ein Glückskatalysator, nicht nur gewinnt sie durch sie an Selbstbewusstsein, sie findet auch eine neue berufliche Perspektive (zusammen eröffnen sie eine Galerie-Modeboutique) und darüberhinaus lässt auch das private Glück in Gestalt von Altenheimleiter Sebastian nicht lange auf sich warten.

Insgesamt ganz nett geschrieben, manchmal zum Schmunzeln, durch die Reise- und Segelepisoden fernwehstillend, die Altenheim-, Sohnemann-, Felix und sein Spielshowwahn- und Jobsuchepassagen leserbekannt und wirklichkeitsnah.

Kurzum: ein Roman, der nicht besonders aufregend, aber dennoch zum Entspannen lesbar ist und sich mit der modernen Frau, Partnerschafts,-Job-, Erziehungsfragen und vielleicht am interessantesten, mit Senioren und unserem Umgang mit ihnen beschäftigt.