Leichte Kost ohne Tiefgang

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buchina Avatar

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Pia, Anfang 40 hat einen pubertierenden auf Heavy Metall stehenden Sohn, einen Loser als Bettpartner und drei Jobs. Also eine moderne Cinderella, die aber weder harmoniesüchtig, noch so ordentlich ist, sondern einfach chaotisch. Deshalb überrascht es nicht, dass bereits auf den ersten Seiten ihr chaotisches Leben vollends zusammenbricht. Jobverlust, Schulden, alles an einem Tag. Dafür tritt Hilde etwas unsanft in ihr Leben. Eine kunstbegabte 80jährige, die Hilde die nötige Kraft und Schwung wieder in ihr Leben bringt.

Klingt nach einer netten Geschichte und das war sie auch, aber nicht mehr. Pia und Hilde sind zwei sympathische Charaktere, ohne Tiefen, deren Handlung vorhersehbar ist.  Ein bisschen Abwechslung sollten wahrscheinlich die kleinen Nebenhandlungen bringen, aber vor allem  der Charakter Felix mit seiner „Wer wird Millionär“-Macke fand ich anstrengend. Diese Handlung war einfach nur unnötig. Vielmehr hätte ich mir bei den Hauptcharakteren mehr Tiefgang gewünscht oder auch bei der Mutter-Sohn-Beziehung, die nur am Rande immer mal erwähnt wird.  In der Mitte des Romans dachte ich alles wäre vorhersehbar und die Autorin traut mir als Leser kaum etwas zu. Am Ende wurde ich mit Endkonstellation dann doch überrascht und wieder etwas versöhnt.

„Hart aber Hilde“ ist auf keinen Fall harte Kost, sondern etwas sehr leichtes für zwischendurch. Das Thema ist nicht neu und wurde auch nicht neu erzählt. Gut ist, dass die Hauptcharaktere keine Anfang Dreißigerin ist, wie so oft in den typischen Frauenromanen, sondern eine hart arbeitende Mutter, wenn für meinen Geschmack auch zu chaotisch.