Für mich kein Thriller

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
raschke64 Avatar

Von

Liv ist sechs und lebt mit ihren Eltern auf dem Kopf. Der Kopf ist das abgeschiedene Ende einer Insel. Doch eigentlich ist Liv tot. Denn mit sechs Jahren hat der Vater sie als ertrunken bei den Behörden gemeldet, damit sie in keine Schule muss. So lebt sie auf einem völlig verwahrlosten Grundstück. Der Vater ist mehr als nur ein Messie und stark gestört. Die Mutter liegt nur im Bett. Liv begeht Diebstähle, um die Familie zu ernähren, und geht auch auf die Jagd. Das geht jedoch nur so lange gut, bis ihre Oma auf Besuch kommt.

Das Buch gilt als der besten Thriller in Dänemark. In meinen Augen ist es aber kein Thriller. Die Handlung wird aus der Sicht von Liv erzählt. Dadurch wirkt vieles sehr naiv. Liv hat komplett kein Unrechtsbewusstsein, denn sie wurde von ihrem Vater so erzogen, dass sie die seltsamen Handlungen als völlig normal empfindet. Zwei Drittel des Buches sind eigentlich die Geschichte der Großeltern und Eltern von Liv und dann ihre eigene. Ein wenig spannend wird es überhaupt erst, als die Großmutter zu Besuch kommt. Aber auch danach wird alles sehr breit und auch etwas langatmig erzählt. Erst das Ende ist ein wenig rasanter, aber eigentlich auch nicht überzeugend für mich. Schade, da hätte man mehr draus machen können.