Liebeserklärung an Hasen und die Natur
Beziehung zu einem wild lebenden Tier, Informationen zu Hasen, kritische Anmerkungen zum Handeln der Menschen - ein Beitrag zum Umweltschutz
Hasen sind keine Kaninchen und dieses Buch ist keine süßliche Erzählung über die Aufzucht eines Häschens. Es ist ein eindrucksvolles Memoir über die Begegnung zwischen einer empathischen Frau und einem wild lebenden Feldhasen.
Chloe Dalton, Politikberaterin mit einem hektischen Reiseleben, zieht sich während des Corona-Lockdowns in ihre umgebaute, renovierte Scheune auf dem Land zurück, in eine Umgebung voller Wiesen, Weizenfelder, einem Bach und Wald. Auf einem ihrer Spaziergänge findet sie ein Hasenbaby, das sie nach anfänglichem Zögern vor dem sicheren Tod rettet. Aber wie soll sie es aufziehen? Es gibt so gut wie keine Erfahrungsberichte. Doch es gelingt ihr - und zwischen dem kleinen Hasen und ihr entwickelt sich eine zarte vertrauensvolle Bindung, die Chloe Dalton ohne süßliches Pathos, sondern mit liebevoller Wärme beschreibt.
‘... wie mich das unsichtbare Band des Vertrauens, das zwischen uns entstanden war, zart umfing, ein Gefühl, das so leicht war wie die Schnurrhaare,...’ (209)
Sie gibt dem Hasen keinen Namen, Zeichen dafür, dass sie ihn nicht als Haustier ansieht, sondern ihm sein Leben als Wildtier zugesteht. Hase kann kommen und gehen, wie er will. Auffällig ist, wie genau Dalton das Tier, sein Fell und sein Verhalten beobachtet und beschreibt. Zudem lässt sie sich alles an Büchern über Hasen schicken und vertieft sich in das Thema. Ihre Erkenntnisse, ihre Beobachtungen und zunehmend ihre Gedanken teilt sie akribisch mit ihren Lesern.
Sehr anrührend ist, dass der inzwischen wieder in der Wildnis lebende Hase immer wieder vertrauensvoll in Daltons Haus zurückkehrt, sie quasi besucht und was der größte Vertrauensbeweis ist, muss der interessierte Leser selbst herausfinden…
Fand ich auch die ausführlichen Beschreibungen des Fells oder der Bewegungen des Hasen sehr speziell und nur für Naturinteressierte relevant, so haben mir zunehmend ihre kritischen Gedanken imponiert, die sie über die Natur und die Stellung des Menschen darin äußert, vor allem aber die Schäden, die der Mensch seiner Umwelt zufügt, z.B. durch Lärm- und Lichtverschmutzung, vor allem aber durch das Dilemma zwischen der Notwendigkeit, viele Menschen zu ernähren einerseits und die Natur zu schützen andererseits. Doch sie zeigt Wege auf, wie man auch bei intensiver Landwirtschaft durch kleine Maßnahmen Beiträge zum Artenschutz leisten könnte: Hecken, Grünstreifen, Tiere vor Erntemaschinen schützen u.v.m.
‘Was ist der Mensch doch ein zerstörerisches, grausames Wesen, wie viele verschiedenartige Lebewesen, Pflanzen er vernichtet hat, um sich das Leben zu erhalten.’ (251, zitiert aus Lew Tolstois Hadschi Murat 1912)
Auch für sich selbst und ihr hektisches Leben gewinnt Dalton Erkenntnisse: z.B. über die Bindung an einen Ort oder die Zufriedenheit mit mehr Einfachheit. Das Fazit zieht sie am Ende des Buches (288/289).
Nicht zuletzt muss man das schöne grüne Cover mit dem Bild eines Feldhasen erwähnen, einen gezeichneten Plan, vor allem aber die zauberhaft zarten Bleistift-Illustrationen von Denise Nestor, die jedem Kapitel vorangestellt sind.
Fazit
Genau wie Dalton vom Hasen, von der Natur gelernt hat, so habe ich aus ihrem Buch viel mitgenommen und werde in Zukunft den Tieren, der Natur insgesamt draußen noch viel aufmerksamer begegnen und viele Verhaltensweisen und Maßnahmen des Menschen nur um des Profits willen noch kritischer sehen als ohnehin schon.
Um dieses Buch zu genießen, sollte man natürlich Interesse an der Natur haben, an vielem, was es über Hasen zu wissen gibt und auch akribische Beschreibungen tierischer Verhaltensweisen nicht langweilig finden. Dieses Buch ist in großartiger Beitrag zu mehr Verständnis für die Tierwelt und den Umweltschutz.
Hasen sind keine Kaninchen und dieses Buch ist keine süßliche Erzählung über die Aufzucht eines Häschens. Es ist ein eindrucksvolles Memoir über die Begegnung zwischen einer empathischen Frau und einem wild lebenden Feldhasen.
Chloe Dalton, Politikberaterin mit einem hektischen Reiseleben, zieht sich während des Corona-Lockdowns in ihre umgebaute, renovierte Scheune auf dem Land zurück, in eine Umgebung voller Wiesen, Weizenfelder, einem Bach und Wald. Auf einem ihrer Spaziergänge findet sie ein Hasenbaby, das sie nach anfänglichem Zögern vor dem sicheren Tod rettet. Aber wie soll sie es aufziehen? Es gibt so gut wie keine Erfahrungsberichte. Doch es gelingt ihr - und zwischen dem kleinen Hasen und ihr entwickelt sich eine zarte vertrauensvolle Bindung, die Chloe Dalton ohne süßliches Pathos, sondern mit liebevoller Wärme beschreibt.
‘... wie mich das unsichtbare Band des Vertrauens, das zwischen uns entstanden war, zart umfing, ein Gefühl, das so leicht war wie die Schnurrhaare,...’ (209)
Sie gibt dem Hasen keinen Namen, Zeichen dafür, dass sie ihn nicht als Haustier ansieht, sondern ihm sein Leben als Wildtier zugesteht. Hase kann kommen und gehen, wie er will. Auffällig ist, wie genau Dalton das Tier, sein Fell und sein Verhalten beobachtet und beschreibt. Zudem lässt sie sich alles an Büchern über Hasen schicken und vertieft sich in das Thema. Ihre Erkenntnisse, ihre Beobachtungen und zunehmend ihre Gedanken teilt sie akribisch mit ihren Lesern.
Sehr anrührend ist, dass der inzwischen wieder in der Wildnis lebende Hase immer wieder vertrauensvoll in Daltons Haus zurückkehrt, sie quasi besucht und was der größte Vertrauensbeweis ist, muss der interessierte Leser selbst herausfinden…
Fand ich auch die ausführlichen Beschreibungen des Fells oder der Bewegungen des Hasen sehr speziell und nur für Naturinteressierte relevant, so haben mir zunehmend ihre kritischen Gedanken imponiert, die sie über die Natur und die Stellung des Menschen darin äußert, vor allem aber die Schäden, die der Mensch seiner Umwelt zufügt, z.B. durch Lärm- und Lichtverschmutzung, vor allem aber durch das Dilemma zwischen der Notwendigkeit, viele Menschen zu ernähren einerseits und die Natur zu schützen andererseits. Doch sie zeigt Wege auf, wie man auch bei intensiver Landwirtschaft durch kleine Maßnahmen Beiträge zum Artenschutz leisten könnte: Hecken, Grünstreifen, Tiere vor Erntemaschinen schützen u.v.m.
‘Was ist der Mensch doch ein zerstörerisches, grausames Wesen, wie viele verschiedenartige Lebewesen, Pflanzen er vernichtet hat, um sich das Leben zu erhalten.’ (251, zitiert aus Lew Tolstois Hadschi Murat 1912)
Auch für sich selbst und ihr hektisches Leben gewinnt Dalton Erkenntnisse: z.B. über die Bindung an einen Ort oder die Zufriedenheit mit mehr Einfachheit. Das Fazit zieht sie am Ende des Buches (288/289).
Nicht zuletzt muss man das schöne grüne Cover mit dem Bild eines Feldhasen erwähnen, einen gezeichneten Plan, vor allem aber die zauberhaft zarten Bleistift-Illustrationen von Denise Nestor, die jedem Kapitel vorangestellt sind.
Fazit
Genau wie Dalton vom Hasen, von der Natur gelernt hat, so habe ich aus ihrem Buch viel mitgenommen und werde in Zukunft den Tieren, der Natur insgesamt draußen noch viel aufmerksamer begegnen und viele Verhaltensweisen und Maßnahmen des Menschen nur um des Profits willen noch kritischer sehen als ohnehin schon.
Um dieses Buch zu genießen, sollte man natürlich Interesse an der Natur haben, an vielem, was es über Hasen zu wissen gibt und auch akribische Beschreibungen tierischer Verhaltensweisen nicht langweilig finden. Dieses Buch ist in großartiger Beitrag zu mehr Verständnis für die Tierwelt und den Umweltschutz.