Allein die Gestaltung des Buches ist wunderschön. Ein aufmerksamer Feldhase mit hochgestellten Löffeln blickt mich direkt an und dann erst die Geschichte. Chloe Dalton findet in der Nähe ihres einsamen Landhäuschen, in welches sie sich während Corona zurückzieht, einen frisch geborenes Feldhäschen. Das kleine Felltier duckt sich nach Hasenart in die Feldfurche und Chloe nimmt es mit in der Hoffnung, dem kleinen Lebewesen das Überleben zu sichern. Mit großem Respekt und Sensibilität widmet sie sich den Bedürfnissen des Häschen. Und die gemeinsame Zeit wird lehrreich für beide und es entsteht eine ganz besondere Liebe. Jedem Kapitel ist eine Bleistiftzeichnung und teilweise historische Zitate vorangestellt und schon das Blättern im Buch ist ein Vergnügen. Die wahre Geschichte dieser Begegnung wird ergänzt durch sehr gut recherchierte Hintergrundinformationen zum Leben von Feldhasen. Dabei wird auch die Jagd und die Bedrohung durch moderne Erntemaschinen aufgegriffen. Chloe Dalton gelingt ein Roman, der einerseits sachlich beschreibt und dabei andererseits tief zu Herzen geht. Zu keiner Zeit will Chloe Dalton den Hasen domestizieren, respektiert das Leben des Wildtieres, beobachtet die Eigenheiten des Hasen, korrigiert teilweise landläufige Meinungen und lernt in ihrer Zeit mit dem Hasen und den nachgeborenen Häschen die Welt und ihr Leben neu zu betrachten. Das Buch hat mit glücklich gemacht und deshalb bitte zur Osterzeit nicht nur Schokohasen verschenken, sondern dieses wunderschöne Buch.