Kaum in Fahrt gekommen endet der Trip auch schon

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karschtl Avatar

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Tränenreiche Trennung, intrigante Kolleginnen und zu Guter letzt auch noch rumschnüffelnde Nachbarinnen. Bei Anja kommt grad alles zusammen. Passiert ja häufiger mal in derlei Frauenromanen. Innovativ ist hingegen die Rettung aus diesem Scherbenhaufen: auswandern! Nach Spanien, ihrem Lieblingsland. Auf diese Idee brachte sie ihr Ex-Freund Jan, der selbiges auch vorhat, und so beansprucht sie ganz selbstverständlich den Beifahrersitz in seinem VW-Bus.

Diese Info auf dem Klappentext hätte eigentlich gereicht. Leider wird da noch wesentlich mehr verraten, und nimmt damit zwar nicht die Spannung (das ist hier ja schließlich kein Krimi, und jeder weiß ja wie so ein Liebesroman gestrickt ist), aber doch ein bißchen den Überraschungseffekt.

Egal, schauen wir da einmal gnädig drüber hinweg und machen uns trotzdem ans Lesen. Das geht wahrlich flott und vor allem auch sehr humorvoll voran. Nur inhaltlich kommt es bald zu einer Notbremsung. Der angekündigte Trip durch Spanien, auf den ich mich als Leserin auch schon gefreut hatte - inklusive Szenenwechsel und Abenteuer mit Land & Leuten - ist schon kurz nach der Grenze zu Ende.
Da kam es dann leider wirklich zu einem Bruch für mich, und ich fand auch die restliche Geschichte nicht mehr ganz so erfrischend erzählt. Anja und auch Jan verhalten sich nicht mehr so, wie ihre Charaktere eingangs eigentlich eingeführt worden sind, und die Ausflüge von Anja in ihrem neuen Job sind eher klischeehaft als amüsant.
Schade, da wurde in meinen Augen ein sehr vielversprechender Anfang nach der Hälfte des Buches doch verschenkt. Und mit weniger als 200 Seiten ist das Buch auch äußerst kurz. Da hätte es dem Buch wohl gut getan, noch ein bißchen fülliger zu werden. Die Reise durch Spanien hätte eben ausgedehnt werden sollen!

Trotzdem vergebe ich 3 Sterne, in meinen Augen eine gute, leicht über dem Durchschnitt gelegene Wertung!