Dark mit wenig Romance

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
straßenprinzessin Avatar

Von

“Meine Sicht auf die Welt wurde wieder einmal aus den Angeln gehoben, und ich tue mich schwer damit, mein Gleichgewicht wiederherzustellen.“ (S. 300)

Das Buch von Siobhan Davis hat mich mit seinem hübschen Cover eingewickelt und mit seiner heftigen Story überzeugt!

Der lesenswerte Dark Romance Roman versteht es, mit den dunklen Gegebenheiten zu spielen, ohne sie zu verklären, aber trotzdem heiß zu finden.

Die Autorin schafft es, die junge Protagonistin Abigail zwischen blauen Flecken und heißen Küssen nach wie vor authentisch darzustellen und ihre manchmal undurchdachten Einfälle nachvollziehen zu können.
Der Einstieg dieses Buches ist voller Verzweiflung, ich habe jede Seite verschlungen und ganz unbemerkt entwickelt sich die Geschichte nicht nur zu vielen Momenten des Schreckens, sondern auch zu vielen Momenten, mit besten Freund(inn)en und jeder Menge Humor. Ich war immer wieder überrascht, wie oft ich kichern, schmunzeln oder wirklich lachen musste, aber auch, wie krass es manchmal zuging. Hierbei finde ich, dass der Autorin zu den bisher von mir gelesenen Dark Romance Büchern es gut gelungen ist, die Gewalt nicht all zu sehr zu romantisieren.
Was Schxxxe ist, bleibt auch Schxxxe, selbst wenn es sie in unpassenden Momenten anturnt, ist den Figuren auch immer bewusst, das etwas gewaltig (manchmal im wahrsten Sinne des Wortes) schief läuft. Niemand wird niedergeprügelt und denkt, dass er es verdient hat oder der andere das nur aus Liebe, Leidenschaft oder sonstigen unsinnigen Begründungen getan hat, definitiv ein Pluspunkt!
Aber wie gewonnen, so zeronnen, denn leider bleibt auch dieses Buch von einer nervigen Eigenschaft nicht verschont, J-E-D-E-R(!) in dieser Story ist heiß und unglaublich sexy, so viele potenzielle Kussmomente/partner. Die Figuren als sexy Hormonbomben zu bezeichnen, wäre noch geschmeichelt. Dennoch, auch wenn es nervt, ist es eine verzeihbare schwäche, die mich als Leser nun nicht so sehr irritiert hat, das mein Lesefluß oder ähnliches beeinflusst wurde.

Neben der eigentlichen Geschichte, gefällt mir auch das Setting dazu ganz gut. Eine geteilte Elite, Machtverhältnisse die sich verändern, Rebellion und sein eigenes Selbstbild entdecken, Puh(!) es war einiges los, ohne aufdringlich oder aufesetzt zu wirken.
Allein das Ende fand ich etwas schwächer, wobei der fiese Cliffhanger mich richtig gespannt auf Teil 2 hibbeln lässt!