Über die Kunst handgeschriebener Briefe

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annaazalee Avatar

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Das Cover und der Titel von Ito Ogawas Roman „Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ haben mich sofort angesprochen, so dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Die Handlung ist schnell erzählt: Die 25-jährige Hatoko kehrt nach dem Tod ihrer Großmutter in ihrer Heimatstadt Kamakura zurück und übernimmt den Schreibwarenladen. Sie verkauft nicht nur Schreibutensilien, sondern übernimmt auch das Schreiben von Grußkarten und persönlichen Briefen. Außerdem werden ihre Beziehung zu Freunden und Bekannten im Laufe eines Jahres erzählt, die sie immer mehr wertschätzt.
Das Schreiben von Briefen für andere erschien mir anfangs eine eher ungewohnte Tätigkeit, aber es wird im Buch sehr gut erklärt. Dazu sind die Briefe im Original und in Übersetzung abgedruckt was eine schöne Ergänzung des Romans darstellt.
Der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig für mich. Irgendwie plätscherte die Geschichte eher dahin, und ein Ereignis nach dem anderen wurde erzählt, ohne dass es wirkliche Zusammenhänge gab. Erst am Ende merkt man, wie sich alles im Laufe eines Jahres zusammengefügt hat. Hier und da fehlte mir allerdings Tiefgang und manche Punkte wurden schlichtweg nicht erklärt.
Fazit: Trotz des Schreibstils hat mir der Roman gut gefallen, weil er viel von der japanischen Lebensweise widerspiegelt, die so anders als die europäische Lebensweise ist und das Buch dadurch interessant macht.