Die Leseprobe zu Hautnah von Julia Crouch ist sehr emotionsgeladen und beschreibt die gegenwärtige Situation von Lara und ihre Gedanken und Gefühle sehr gut, sodass ich mich gedanklich sehr gut in Laras Leben hineinversetzen konnte. Ich hatte den Eindruck, dass Lara sich selbst gegenüber sehr zurückhaltend ist und ihr Leben dem ihres Mannes anpasst. Sie hat sich auch automatisch um alle Angelegenheiten, die die Kinder betreffen gekümmert, während sich ihr Mann ausruhte oder sich mit seinem Schauspielkollegen unterhalten hat. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass die erst vor kurzem erfolgte Abtreibung Lara viel mehr zu schaffen macht als ihrem Mann Markus, sowohl körperlich als auch psychisch und dass sie vielleicht nicht zu 100 Prozent dahinter gestanden hat, sondern es ihrem Mann oder ihrer Familie zuliebe getan hat. Durch die drei Kinder und die fehlenden beruflichen Aufträge ihres Mannes scheint es in der Familie finanziell auch so schon ziemlich knapp zu sein. Ich bin gespannt, wie sich der Urlaub von sechs Wochen für Lara und die Kinder weiterhin gestalten wird und auch ob Markus beruflich seinen Aufschwung schaffen wird. Von den örtlichen Gegebenheiten hatte ich den Eindruck, dass es sich um eine verlassene, ausgestorbene, öde Gegend handelt, in der nicht der große Erfolg von Künstlern zu erwarten ist. Die Autorin hat zusätzlich mit ihrer Sprache eine gewisse Spannung und ein Knistern aufgebaut, so als ob jeden Moment etwas passieren könnte oder das Unheil kurz bevorsteht, das hat mir stilistisch sehr gut gefallen – wie auch schon im Buch „Angsthauch“, welches ich von der Autorin gelesen habe - daher würde ich auch dieses Buch sehr gerne vorab-lesen dürfen.