Vergebliche Suche nach dem Thrill

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mammutkeks Avatar

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Eigentlich soll der Aufenthalt im Norden New Yorks für die britische Familie Wayland einen Neuanfang bedeuten. Die sechszehnjährigen Zwillinge Olly und Bella streiten im heimischen Brighton fast nur noch, und auch zwischen Lara und Michael, den Eltern, gibt es seit der von Michael verlangten Abtreibung kaum noch Gemeinsamkeiten. Also wollen sie den Aufenthalt in der kleinen Theaterkommune nutzen, werden hier allerdings in einem schmutzigen, düsteren Haus untergebracht, das offensichtlich einige Geheimnisse birgt.
Auch die eigenartigen Dinge, die vor allem Lara passieren, wie ein Wagen, der auf dem riesigen Supermarktparkplatz plötzlich an einem anderen Ort steht und dessen Reifen zudem zerstochen wurden, versprechen zunächst einmal einen klassischen Thriller.
Leider ist dieser Julia Crouch so gar nicht gelungen. "Hautnah", ihr zweiter Roman, der jetzt vorliegt, ist zwar als "Thriller" gekennzeichnet und wird auch so verkauft, ist für mich jedoch eher eine klassische Liebes- und Problemgeschichte, der noch ein wenig Spannung aufgepfropft wurde - und zwar auf den letzten 50 Seiten.
Noch dazu gibt es unnötige Gewaltexzesse, die zudem noch nicht einmal logisch aufgelöst werden - einfach schade! Auch werden nicht alle angefangenen Geschichten zu Ende gebracht, so dass nach der Lektüre ein schaler Nachgeschmack bleibt - und dazu die Sicherheit, ganz bestimmt keinen weiteren Roman dieser Autorin lesen zu wollen. Denn trotz interessanter Ansätze, wie z.B. der Diskussion um Abtreibung, um mögliche inzestuöse Beziehungen zwischen Geschwistern, verflacht die Handlung zunehmend.