Ein Nein, das nachhallt
Das Cover wirkt auf den ersten Blick sommerlich-leicht, doch Haus, Wäscheleine und die angedeutete Abgrenzung lassen bereits erahnen, dass hinter der Idylle eine beklemmende Geschichte lauert. Der Schreibstil liest sich flüssig, klug und sehr nah an Hazels Innenwelt, wodurch die Szenen im Schwimmbad und im Büro des Direktors emotional stark und gleichzeitig subtil unheimlich wirken. Besonders Hazel mit ihrem Bücherwurm-Ich, ihrem Humor und ihrer politischen Haltung sowie ihr Bruder Wolf, der zwischen Theaterträumen, ADHS und Außenseiterrolle schwankt, machen sofort neugierig. Von der weiteren Handlung erwarte ich ein sensibles, aber deutliches Erzählen über Machtmissbrauch, Selbstbehauptung und Familienzusammenhalt und möchte unbedingt wissen, wie Hazels Nein ihr Leben und die Stadtgesellschaft verändert.