Tolles Thema

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anniro200 Avatar

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Hazel sagt Nein beginnt ruhig, fast idyllisch. Die Familie Blum hofft auf einen Neuanfang in Riverburg, und genau dieser Kontrast zwischen der vermeintlichen Kleinstadtidylle und der schnell spürbaren gesellschaftlichen Enge erzeugt sofort Spannung. Hazel wirkt von Beginn an wach, mutig und sensibel für Ungerechtigkeit. Als sie sich gegen die Ankündigung des Direktors stellt, wird deutlich, dass dieser Roman nicht nur eine persönliche Geschichte erzählt, sondern auch ein Thema beleuchtet, das tief in die Strukturen einer Gemeinschaft eingreift.
Der Ton ist klar, leicht zu lesen und zugleich feinfühlig. Jessica Berger Gross schildert die Atmosphäre einer Kleinstadt mit viel Gespür für Zwischentöne und zeigt, wie Mut an unerwarteten Stellen Wirkung entfalten kann. Die Figuren fühlen sich lebendig an, besonders Hazels innere Stärke macht neugierig darauf, wie sie den Widerstand der Umgebung bewältigen wird.
Insgesamt ist der Auftakt eindrucksvoll, ernst, aber nicht schwerfällig. Er macht sofort deutlich, dass dies ein Roman ist, der zum Nachdenken anregt und über den man tatsächlich sprechen möchte.